Schneeballgedicht

Ein Schneeballgedicht folgt einer speziellen Form, bei der das Gedicht – nun – die Form eines Schneeballs hat:

  • oben schmal
  • dicker werdend zur Mitte
  • unten wieder schmal.

Schneeballgedichte werden häufig in der Grundschule geschrieben. Sie müssen sich nicht reimen und sind deshalb auch für kleinere Schulkinder gut geeignet. Hier finden Sie einige Beispiele für Schneeballgedichte – übrigens nicht alle für Kinder geeignet – die sich teilweise reimen, teilweise auch nicht.

Sie können die Gedichte gerne als Vorlage benutzen.

Naturgemäß geht es in Schneeballgedichten in erster Linie um die Wintermonate, Weihnachten und Schnee. Klicken Sie auf folgende Links, wenn Sie noch mehr thematisch passende Gedichte suchen:

Hier geht es zu den Wintergedichten
Hier geht es zu den Weihnachtsgedichten

Weitere interessante Gedichtformen haben wir hier für Sie gesammelt:
Haiku – eine japanische Gedichtform
Elfchen – ebenfalls in der Grundschule beliebte Gedichte (mit vielen Beispielen)
Akrostichon – Gedichtform, bei der der Anfangsbuchstabe jedes Verses ein Wort ergibt
Rondell-Gedichte – Gedichtform mit spezieller Versfolge

Beispiele für Schneeballgedichte

Eine wachsende Zahl Schneeballgedichte finden Sie im folgenden.

Viele reimen sich, andere auch nicht – ob sich ein Schneeballgedicht reimen muss, ist allerdings jeder (kleinen) Dichterin und jedem Dichter freigestellt.

Eine Person mit roten Handschuhen hält einen herzförmigen Schneeball in die Kamera.
So könnte ein Schneeballgedicht natürlich auch aussehen – dann wäre es aber kein Schneeballgedicht mehr.
Foto von Mara Ket auf Unsplash

Kleine Anmerkung: Wenn Sie die Schneeballgedichte auf dem Handy lesen, sind die mittleren Zeilen der längeren Gedichte umgebrochen, weil das Handydisplay zu schmal ist. Auf dem PC sehen sie so hübsch aus, wie sie sollen 🙂

Schneeballgedichte – Winter

Natürlich machen Wintergedichte einen wichtigen Teil der Schneeballlyrik aus. Und die Subdisziplin der Schneeballthematik erst Recht! So entsteht rasch ein Schneeballschneeballgedicht, was natürlich die ganz große Kunst der Schneeballyrik darstellt 😉

Wie eine Flocke

Wie
eine Flocke
aus reinem Kristall
formt er sich zusammen
wie in freiem Fall. Winter,
oh Winter, du kommst so schnell,
es ist so dunkel! Gerad eben noch hell!
Winter, oh Winter, so viel Schnee
fällt auf uns nieder. Du
endest erst im neuen
Jahr, und kommst
schon bald
wieder.

Das Jahr ist alt

Es ist
so kalt, so
bitterkalt. Das
Jahr ist einfach schon
zu alt, um uns noch mal zu
wärmen. Es wird Zeit für ein neues
Jahr, lasst uns fröhlich dafür lärmen. Denn
wenn im neuen Jahr der Frühling dräut,
dann werden wir auftauen. Wenn
der Himmel über uns hübsch
bläut, dann können wir
fröhlich vorwärts
schauen.

Der Winter (f)lockt

Der
Winter ist
ein reicher Mann,
er hat hunderttausend Flocken.
Die nimmt er in die Hand
und dann wird er
uns damit
locken.

Ewige Kälte

Er
dauert
immer noch
und immer noch und
immer immer länger. In diesem
langen Winter habe ich
einen kräftigen
Durch
hänger.

Eigentlich ein Weihnachtsbaumgedicht, oder? Mit einem Hänger unten dran 😉

Schneeballgedicht – Eis

Eisgedichte kann man natürlich auch zur Sommerzeit genießen (oder sich zumindest danach sehnen). Hier geht es allerdings nicht um Speiseeis, hier soll es um das eisige Eis gehen, das sich zur Winterzeit um uns sammelt.

Es knackt

Eis
es knackt
wenn ich gehe
und es schmilzt
so wie ich es sehe
wird es verschwinden
noch während ich hier stehe
und erst im neuen Jahr
nach vielen Tagen
da wird es wagen
endlich zu sein:
mal wieder
da.

Lehrreichreiches Gedicht für Eiskinder

Ich gehe
langsam um den
Teich. Das Eis scheint hart,
doch ist es weich? Es ist so schwer
zu sehen. Da ich nicht weiß, wie’s
wirklich ist, und ob es genug
Dicke misst, bleib ich
lieber am Rand
stehen.

Eichhörnchen im Eis

Heimlich
still und leise
wird im Garten all’s
zu Eise. Da macht ein Eichhorn
sich, ganz weise, auf eine äußerst weite
Reise zu seinen leckren Nüssen. Die
hat es wohl im Herbste schon
für sich vergraben
müssen.

Schneeballgedicht – Schnee

Hier nun also die schon oben angekündigten Schnee-Schneeballgedichte 🙂 In diesen geht es nicht nur visuell, sondern auch inhaltlich um das kalte Element.

Gerade in der Grundschule bietet sich eine Schneeballgedicht über Schnee als erste Übung an.

Ein Schneegedicht

Es schneit!
Endlich wieder Schnee.
Mir tun schon vom Warten
ganz fürchterlich die Augen weh.
Jetzt liegt er endlich wieder mal im Garten,
und ich schrei ganz laut „Juché!“
In diesem nicht sehr harten
Winter, er endlich
wieder liegt:
Schnee.

Schneeballschlachtgedicht

Wenn
er fliegt
dann flüchten
alle! Sie springen weg,
lachen dabei. Doch sie hüpfen
in die Falle, denn ich hab noch mehr dabei. Die
kriegen sie voll ins Gesicht, sie schreien kurz,
dann steh sie auf. Ich schäme mich
natürlich nicht und krieg den
nächsten Schneeball
drauf.

Viele Eiskristalle vor dunklem Hintergrund, die sinnbildlich für ein Schneeballgedicht stehen.
Jeder Schneeball besteht aus abertausenden von Schneeflocken – vielleicht ein schönes Bild, dass man Grundschülern mit auf den Weg geben kann. Eine Schneeflocke = ein Wort / Buchstabe, ein Schneeball = ein Gedicht …
Foto von Sigmund auf Unsplash

Der einzige Schneeball vom wenigen Schnee

Eine
ach, so dünne
Schicht. Schaut man
nur ein bisschen hin
sieht man sie
fast nicht.

Schneeballgedicht – Weihnachten

Vielleicht wünschen sich Oma und Opa ein Gedicht zur Weihnachtszeit, oder Mama und Papa? Da das Reimen vielen Kindern noch schwer fällt, kann ein nicht-gereimtes Weihnachtsgedicht in Schneeballform vielleicht Abhilfe schaffen.

Wir haben eine ganze Menge Weihnachtsgedichte für Sie, falls Sie Interesse haben:

Weihnachtsgedichte
Weihnachtsgedichte für Karten
Weihnachtsgedichte für Kinder
Kurze Weihnachtsgedichte

Frommer Wunsch

In
diesem
Jahr will’s
Weihnachtsfest
ganz besonders glänzen.
Drum darf ich, wenn’s sich
machen lässt, die
Schule heut mal
schwänzen?

Noch ein Weihnachts-Schneeballgedicht

Lametta,
Strohstern, Christ-
baumkugeln; Kartoffelsalat,
Eiernudeln; Schokoladen-Nikoläuse,
und Papa sieht schon weiße
Mäuse, so in etwa läuft
das Fest, wenn man’s
sich frei entwickeln
lässt.

Schneeballgedichte: Frühling

Mitunter sollen auch Schneeballgedichte im Frühling geschrieben werden. Klar, Schnee im Frühling ist nicht gerade das, was man sich wünscht – wenn er nicht gerade im April fällt und man es fröhlich auf den Monat schieben kann, der tut, was er will. Hier finden Sie mehr Frühlingsgedichte.

Es knistert

Der
Frühling
kommt nun
langsam raus. Er
knistert schon im Garten.
Es legt sich frisch um unser
Haus, wir wollen
nicht mehr
warten.

Frühling

Frühling.
Garten: Blühender Hafen.
Eine Biene summt, und dann:
Summen plötzlich immer mehr.
Wo kommen die ganzen Bienen her?
Haben die, und wenn ja, wann,
den Winter lang geschlafen?
Arbeit emsig, ihr lieben!
Sieh nur, wie
sie fröhlich
fliegen.

Schneeballgedichte: Feuer

Nun erwarten Sie in loser Folge weitere Schneeballgedichte zu diversen Themen – zu den Elementen, zu den restlichen Jahreszeiten, zu Gefühlen und Festtagen. Viel Spaß!

Feuer

Feuer.
Dunkelheit.
Dunkelheit um uns –
und vielleicht Ungeheuer?
Das Feuer bietet uns Sicherheit.
Oder ist das nur ein frommer Wunsch?
Man fühlt sich mehr am Steuer,
solang es brennt, die Zeit.
Dunkelheit um uns.
Trotz Feuer.

Rauch

Rauch.
Er steigt auf.
Er verteilt sich am Himmel.
Löst sich langsam in den Wolken.
Verschwindet in ihnen, nur noch unsichtbar.
Manchem scheint es, als wäre er noch viel, viel länger da.
Man kann nur hoffen, dass, wenn man mit Feuer spielt,
einem der dunkelste Rauch auch irgendwann
wieder verschwindet. Und sich nicht
für immer, oder besonders lang,
allzu fest an ihn
bindet.

Schneeballgedichte: Herbst

Falls Ihnen Schneeballgedichte zum Thema Herbst nicht zusagen: Wir haben noch reichlich mehr Herbstgedichte für Sie gesammelt – klicken Sie einfach auf den Link.

Herbst nichts wert

Und
wieder ist
es Herbst. Wo
ist der Sommer nur
geblieben? Hätt ich gewusst
dass es so kommt, dann wär ich
vorher ausgestiegen. So ist
das Jahr für mich vorbei –
was jetzt noch kommt
ist mir egal, man
kann sagen:
Einerlei.

Fallen

Herab.
Sie fallen herab.
Und das nicht zu knapp:
Hunderte fallen, es ist in allen, und
lautlos unhörbar werden sie knallen
auf den Boden, knallig bunt
wird ihr Rufen
nach oben
hallen.

Schneeballgedichte: Sommer

Ein Schneeballgedicht im Sommer? Na gut – darf ja jeder selbst entscheiden, und nur weil die Gedichtform wie ein Schneeball aussieht, kann man sie ja trotzdem auch im Sommer schreiben. Klicken Sie auf den Link, wenn Sie noch mehr Sommergedichte wollen.

Sommerschneeball

Sommer!
Eiscreme essen
Immer wieder baden
Sonnencreme nicht vergessen
Sich gegenseitig in den Garten einladen
Mit Freunden und mit Freuden allabendlich grillen
Auf der Hängematte einschlafen und erst in Dunkelheit aufwachen
Bis spät abends auf dem Balkon mit einer Fanta chillen
Mit der Sonne täglich um die Wette lachen
Nachts bei offenem Fenster pennen
Sich mit Wasser bespritzen
Um die Wette rennen
Zu viel schwitzen
Sommer.

Schneeballgedichte: Ostern

Osterhase beeilt sich

Osterhase
Er hoppelt umher
Findet Eier nicht mehr
Fährt schnell wieder heim
Irgendwo müssen die Eier doch sein!
Da hat er sie doch gefunden
zurück, um unumwunden
Sich kräftig zu beeilen:
Eier verteilen!
Geschafft.

Das Ostertier ist hier

Ein Ei.
Oder gleich zwei.
Vielleicht auch gerne drei.
Da ist doch wohl keiner so frei –
und nimmt sich gleich vier? Wie frech ist das!
Soviele Eier zu nehmen, das ist kein Spaß!
Es reimt sich nicht mal, wobei –
es reimt sich zumindest
auf Tier.

Ein Wald voll Nadelbäumen, die mit dicken Schnee bedeckt sind, vor blauem Himmel.
Der ideale Ort, um viele Schneeballgedichte zu dichten?
Foto von Stanley Dai auf Unsplash

Noch ein Osterschneeball

Krokus
um Krokus –
es ostert schon sehr.
Da fliegt uns von Westen
ein Schneesturm daher. Der Hase
verteilt seine Eier ganz leis –
Der Schneesturm indes der
färbt sie wieder
weiß.

Themenlose Schneeballgedichte

Dunkles Schneeballgedicht

Dunkelheit
meine Straße
liegt im Schnee
Deines zu grellen Lichts
Welches ich noch nicht fasse
doch ich am Ende
dieses Gedichts
nicht mehr
hasse.

Badewannen-Blues

Dies ist
der Badewannen-
Blues. Es ist der Ort wo
ich am Liebsten mit meiner
Quietschente schmus. Aber heute
ist die Ende nicht mit drin. Ohne
die Ente macht aber das Baden
für mich keinen Sinn. Dies
ist der Badewannen-
Blues.

Kinderwagen-Blues

Ohne
diesen Kinderwagen
tät ich nicht den Aufstieg wagen
denn ich müsst‘ ohne Unterlass – ja ganz
ohne Unterlass! – den ganzen Tag
die Kinder tragen. Und das
das macht mir keinen
Spaß.

Sushi beim Nachbarn

Mein
Nachbar will
gern Sushi essen.
Er bestellt ein groß‘ Paket.
Und fragt mich, nett und unvermessen
wie’s um meinen Appetit denn steht. Ich sag ihm, dass ich
Hunger hab, das ist auch durchaus richtig. Doch ich will keine Fische
mampfen, auch das ist mir wichtig. Da sagt der Nachbar
„ist schon gut, dann halt – dann halt nicht! Ich -„
stammelt er und dann „mitnichten, das
will auch ich nicht, drum
werd auch ich
verzichten.“

Der vergessliche, erfolglose Fischer

Herr
es ist Zeit,
lass, oh lass es
kommen, all das blendende
und dringende. Und mach, das mir
das Wasser rauscht, auch das, auch das Schlichte.
Verdammt nochmal, ich kenn nicht mehr
all die fein‘ Gedichte. Und Fisch
fang ich auch
nichte.

Pavian-Palaver

Paavo
der Pavian
hält ein Palaver.
Mit Padme, der patzigen
Pavianmama. „Padme“, sagt Paavo,
„was paddelt dein Papa?“ „Nach
Panama“, sagt Padme,
„dort kauft er sich
Grappa.“

Ardennen-Känguru

Es kängte
ein Guru in den Ardennen.
Es betrachtete Ziegen und fing an
zu flennen. Zwar konnte es springen und
hüpfen erst Recht. Doch nicht
so gut klettern. Dabei
wurde ihm schlecht.

Pyrenäen-Dromedar

Sah
einst ein
Dromédar, es
hieß Ilsebill. Stapfte
durch Pyrenäen, ganz
einsam und still. Ich fragte
es sachte, „wo gehst du
denn hin?“ Da zuckt’s
mit den Schultern,
„nicht dort, wo
ich bin.“