Gedichte über das Glück

Mal hat man Glück, mal hat man Pech: Helfen Gedichte über das Glück vielleicht dabei, glücklicher zu sein? Kann man Glück in Gedichten finden? Oder nur in Liebesgedichten? Und welche Bedeutungen kann Glück eigentlich haben?

Diesen Fragen gehen wir auf den Grund. Sie finden eine wachsende Zahl Glück-Gedichte, mal heiter, mal nicht so heiter, mal kürzer, mal länger. Was bedeutet Glück für Sie? Schreiben Sie mir doch, falls Sie ein spezielles Thema haben, das Sie auf dieser Seite vermissen.

EIn goldenes Ei auf einer kleinen Anrichte, als Symbol für das Thema Glücksgedichte.
Der Bauer ist ganz schwer entzückt
wenn er mit goldnem Ei beglückt.
Foto von Wilhelm Gunkel auf Unsplash

Übrigens: Haben Sie schon mal ganz oft hintereinander „Glück“ gesagt? Komisches Wort. Glück, Glück, Glück … klingt wie ein Huhn mit Sprachfehler.

Falls Sie noch speziellere Gedichte suchen: Für manche bedeutet Glück vielleicht auch Freundschaft, Familie, Dankbarkeit – für manche vielleicht auch der lang ersehnte Führerschein. Und, wenn Sie mich fragen: So richtig glücklich kann man nur in enger Verbindung mit der Natur sein.

Viel Spaß!

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Die Glücksgedichte

Das größte Glück

Für viele ist’s das größte Glück
einmal ganz allein zu sein.
Da kann man zu sich selber finden
und manchmal auch in sich hinein.

Noch mehr Glück hat nur noch der,
der irgendwann jemanden findet:
Einen Freund, vielleicht auch mehr,
und diesen ganz fest an sich bindet.

Sich besuchen

Es ist schön, Freunde zu besuchen,
man trinkt ein Bier, isst vielleicht Kuchen,
dann sagt man Tschüss, auf Wiedersehen
und darf allein nach Hause gehen.

Viel weniger will ich doch missen,
selber Gastgeber zu sein
ein Wohnzimmer bei sich zu wissen
wo Freunde gehen aus und ein.

Zu Freunden gesellt das Glück sich gern,
ob nun bei Bier, Sekt, Kaffee oder Kuchen,
und wenn man traurig ist im Kern
dann sollte man sich oft besuchen.

Visuelles Glücksgedicht

Glück bedeutet auch
Glück bedeutet auch
Glück bedeutet auch Lücken zu lassen.
Glück bedeutet auch              zu lassen.
Glück bedeutet auch zulassen.
Glück bedeutet auch zufassen.
Glück bedeutet auch Lücken zu lassen.
Glück                 auch                  lassen.
Glück zu fassen bedeutet auch zu lassen.
Glück bedeutet auch
Glück

Gedicht – Elefant – Glück.

Es war einmal ein glücklicher Elefant,
der ging spaziern am Waldesrand.
Da kam ein großer bunter Specht,
der rief: „Du Elefant, mal echt –
wie kommt’s, dass du so glücklich bist?
Wie kommt’s, dass du gar nichts vermisst?“
Der Elefant zuckt mit den Ohren,
und sagt „Mein Specht, ich weiß es nicht.
Den Grund dafür hab ich verloren,
ich schick dir, wenn ich’s weiß, Bericht.“
Der Elefant trottete weiter,
der Specht saß da, nun etwas heiter.
„Wenn der Dickhäuter nicht weiß, warum,
dann ist es vielleicht gar nicht dumm,
anzunehmen, dass das Glück
zu uns kommt, wenn wir ein Stück
des Lebens Wichtigkeit vergessen –
denn das Leben ist ja kurz bemessen.“
Der Specht flog fort, nun deutlich froh,
zufrieden mit dem Status quo.
Und die Moral von der Geschicht‘:
Glücklich ist man, oder nicht.

Welches ist Ihr Glücksstern?
Gedichte über Sterne und Planeten
Foto von Alyssa Boobyer auf Unsplash

Verwirrt

Der eine ist total verwirrt
irrt
wenn man sich in der Zeile
Dem andren ist das größte Glück
wenn man die Buchstaben verrück
t.

Warten auf das Glück

Manchmal sitz ich am PC
mir tut auch schon der Hintern weh
und ich frage mich: Wo bleibt das Glück?
Dann schieb ich den Stuhl ein Stück zurück
und verschränke die Arme hinter mir:
Liegt das Glück vielleicht nur hier?
Ich seh mich um und seh mein Zimmer
in dem ich tagaus und -ein und immer
sitze, wartend auf dieses Gefühl.
Ich springe auf, umher, und wühl
in meinem Kopf, nach einer Antwort,
liegt das Glück im Kampfsport
liegt das Glück im irgendwo
liegt es in gesundem Po
Dann setz ich mich wieder hin und halte
inne.
In der Ecke meines Zimmers eine Spinne.
Sie sieht mich an und sagt:
„Ich weiß, was an dir nagt,
das Glück ist dort, wo du gerad bist.
Es ist der allergrößte Mist
nur immer drauf zu warten.
Geh mal in den Garten
geh mal in den Wald
geh raus, auch wenn es kalt
und dann geh wieder in dich rein.
Dort wird es sein:
Tritt ein Stück zurück.
Dort ist das Glück.“
Wahrscheinlich hat sie Recht
ja, Spinne, nicht schlecht,
es ist dort, wo ich gerad steh.
Ich geh zurück an den PC.
Eine Stunde nur noch Arbeit, dann
fang ich erneut das Fragen an.

Suchen

Das Streben nach Glück, es ist in allen
es wird verfallen
irgendwann.
Und man wird, in diesen großen Hallen
der Erde, so wie man sie nennt,
ganz bang.
Vielleicht kann man das Glück dann woanders suchen
oder sich einfach setzen, unter Buchen
oder Eichen, bis man dann
aufhört, mit dem Fluchen
und sich, wer weiß wann,
einfach niedersetzen kann.

Der häufigste Anlass, zu dem man viel Glück wünscht, ist übrigens der Geburtstag – jeder hat einen davon pro Jahr (häufiger zum Beispiel als eine Hochzeit). Lesen Sie hier Geburtstagsgedichte.

Welch Glück, geliebt zu werden!
Und lieben, Götter, welch ein Glück!

Goethe