Traurige Gedichte und Trauergedichte

Auf dieser Seite finden Sie eine wachsende Zahl Trauergedichte, die Ihnen zum Beispiel helfen können, wenn Sie einen geliebten Menschen verloren haben. Weiterhin finden Sie einige traurige Gedichte, die weniger aus dem Verlust, denn aus dem Gefühl der Traurigkeit entstammen.

Ein Bild der Milchstraße als Symbol für die Trauergedichte.
Sich entfernen
Nichts auf Erden bringt zugleich
so viel Freud und Leid, wie ein Blick zu den Sternen.
Wenn uns bewusst wird unser aller Leben ärgster Streich:
dass wir uns nur nähern, um uns wieder zu entfernen.
Foto von Zane Lee auf Unsplash

Auf unserer Seiten finden Sie auch Gedichte zum Abschied und Gedichte über Dankbarkeit. Wenn Ihnen eher nach dem Leben als nach dem Tod zumute ist, interessieren Sie vielleicht die schönen Gedichte über das Leben. Auch die Naturlyrik hält einige existentielle Gedichte für Sie bereit.

Trauergedichte

Wir starten mit den Trauergedichten. Die Gedichte sollen Ihnen helfen und Trost geben, einige eignen sich für Trauerkarten, wenn jemand Ihnen bekanntes verstorben ist, oder vielleicht finden Sie auch Inspiration in einem der Gedichte, wenn Sie selbst gerade keinen Verlust zu verschmerzen haben.

Gedicht über den Tod

In unserer Mitte steht er, der unbarmherzig blickt,
der unsere Zeit mit seiner Uhr unverhandelbar vermisst.
Nur eines ist uns klar; dass er uns schickt –
was du und ich nicht wissen: wann es für uns soweit ist.

Gedicht zum Todestag

Ein Wort,
ein Bild,
ein leiser Ton.
Ein Geruch, oder
irgendwo klingelt
ein Telefon.
Tausend Momente
lassen mich wanken
du bist noch da
in meinen Gedanken.

Trauergedicht

Die Zeit vergeht zu schnell
wenn man sie festhalten will
und sie dehnt sich ewig lang
wenn man sie möchte still.

Als wir uns zuletzt sahen
da kam es mir so vor
als schloss ich nur die Augen
und du flogst mir um das Ohr.

Und nun bist du gegangen
und ich bleibe noch hier
die Zeit, sie scheint zu stehen
und ich bin allein mit mir.

Wenn eine Mutter stirbt

Es war nicht immer leicht mit dir.
Das gleiche, ich bin ziemlich sicher
würdest du auch zu mir sagen.
Doch du kannst nun nicht mehr klagen.
Du hast mich doch so oft getragen
nun trag ich dich, ein letztes Mal.
Es war nicht immer leicht mit dir.
Mal schimpftest du, ich sei nicht brav,
du behauptetest, ich sei ein Schaf –
doch ich weiß schon, wie du’s meintest.
Du so häufig auf mich scheintest
doch zu scheinst nicht mehr, nicht mal ein Mal.
Es war nicht immer leicht mit dir.
Nun wo du fort gingst, ist es leer.
Wir schwimmen durch ein kaltes Meer
ich wünschte sehr, du wärst bei mir.

Kurzes Trauergedicht

Ein Schnee fliegt leise in das Land.
Lässt sich nieder, hüllt uns ein.
Lässt uns atmen, wäscht uns rein.
Und wen von uns die Trauer fand,
den lässt er einfach sein.

Noch ein kurzes Trauergedicht

Irgendwann kommt immer der Herbst.
Manchmal früh. Manchmal spät.
Egal wann er kommt, uns immer schmerzt
dass er kommt –
doch er vergeht.

Traurige Gedichte

Traurigkeit in Abgrenzung zur Trauer ist manchmal eher ein Gefühl, das sich nicht an konkrete Dinge bindet, wie der Tod eines geliebten Menschen oder eine andere Art von Verlust. Traurige Gedichte müssen nicht immer für traurige Menschen sein. Die Melancholie ist eine angenehmere Spielart der Traurigkeit, viele der größten Dichter*innen waren auch große Melancholiker.

Die Gedichte hier sind von einem Menschen geschrieben, der ganz schwere Arten der Traurigkeit, sprich zum Beispiel Depressionen, bislang nicht erlebt hat (dafür ist er auch sehr dankbar). Es mag deshalb anmaßend sein, sich in Gedichten mit solchen schwereren Formen der Traurigkeit auseinander zu setzen. Sollten Sie dies so empfinden, freue ich mich über eine Nachricht.

Die traurigen Gedichte auf dieser Seite wollen immer ein schönes Ende finden, sie sind also nicht nur traurig.

Die Inhalte der Gedichte streifen auch die Themen Suizid und Suizidgedanken oder Suizidgefahr. Wenn Sie sich damit derzeit nicht auseinandersetzen können oder möchten, sollten Sie nicht weiterlesen.

Sollten Sie selbst derzeit an einer Trauer leiden, die schwer auszuhalten ist, empfehle ich Ihnen, sich in professionelle Beratung bzw. Behandlung zu begeben. Dies kann auch anonym und telefonisch erfolgen, oder sogar online. In Deutschland kann ich Ihnen die Telefonseelsorge ans Herz legen, die Sie unter 0800-1110111 oder 0800-1110222 erreichen, in Österreich unter 142 und in der Schweiz unter 143.

Mehr Infos gibt es unter https://www.telefonseelsorge.de/, https://www.telefonseelsorge.at/ oder https://www.143.ch/.

Der Kloß im Hals

Ich liege auf dem Boden,
weiß gar nicht, wie ich her kam.
Ich hab manchmal so Episoden
die früher noch sehr selten warn.

Heute sind die leider häufig.
Dann lieg ich da, und weiß nicht weiter.
Der Grund ist mir nicht ganz geläufig
er ist jedoch ganz klar nicht heiter.

Wenn ich Glück hab, komm ich hoch,
nach weniger als einer Stunde.
Wenn ich Pech hab, bleibt der Kloß
in meinem Hals, zur nächsten Runde.

Deprimiert

Ich habe mich in den Decken verknotet.
Es sind tausend, und sie liegen auf mir.
Ich bin gerade keiner, der lange auslotet,
ob er hier bleibt bis drei oder vier.

Ich liege hier und komme nicht hoch.
Nicht nur die Decken sind schwer,
auch die Decke kommt näher
auch morgen lieg‘ ich hier noch.

Es ist nicht schlimm, es geht vorbei,
ich kriege die Decken gestemmt.
Dann hau ich das ganze Bette entzwei
nur halt nicht in diesem Moment.

Ein verwelkender Teil eines Busches inmitten gesunder Blätter.
Foto von Arun Clarke auf Unsplash

Zeit, mich selber zu ergreifen

Ich ertrinke am Boden meiner leeren Flasche
ich stürze tief hinein und bleibe liegen
verbrennt mich darin, ich finde meinen Frieden
dort wo mein Leben ich verwarf werd ich zu Asche.

Schmeißt mich in irgendeinen Fluss, damit ich treibe
dann schwimme ich ins Meer um zu versinken
wahrscheinlich suchte ich noch immer was zu trinken
alles besser, als wenn ich länger noch hier bleibe.

Doch vielleicht wirft jemand einen Rettungsreifen
zieht mich aus der Flasche raus und küsst mich wach
vielleicht bin ich es selbst, bin ich zu schwach?
Ich bin es nicht. Es ist Zeit, mich selber zu ergreifen.

Und zum Schluss noch für Sie: Das Hoffnungslicht.

Ueber allen Gipfeln
Ist Ruh‘,
In allen Wipfeln
Spürest Du
Kaum einen Hauch;
Die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur! Balde
Ruhest du auch.
Goethe