Frühlingsgedichte

Frühlingsgedichte – auch wenn nicht jedes an den Klassiker Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte herankommt – haben auch heute noch einen großen Stellenwert. Eduard Mörike wusste schon, was er tat, als er den Frühling auf diese Art besang.

Auf dieser Seite finden Sie den Frühling in allen Aspekten wieder – in der noch vorsichtig wärmenden Sonne, in den erst zaghaft, dann immer hurtiger sprießenden Knospen und in tausend frohen Liedern der Kinder, die sich auf einen gefühlt ewigen Sommer freuen.

Eine Wiese mit Gänseblümchen, nah fotografiert mit vielen unscharf dargestellten Blumen.
Lyrisch ist der Frühling toll –
so wärme-, farb- und blütenvoll.
Foto von Kay Sonntag auf Unsplash

Der Gedichtefreund hat natürlich auch Wintergedichte, Sommergedichte und Herbstgedichte auf seiner Seite, aber erlauben Sie sich doch selbst, einige Momente in diesen modernen Frühlingsgedichten, frisch wie der Frühling selbst, zu stöbern.

Viel Spaß!

Klassische Frühlingsgedichte

Klassische Frühlingsgedichte leben von den Farben, Gerüchen und eben all den „Neuigkeiten“, die der Frühling mit sich bringt. Sie schwelgen und bewundern und freuen sich, dass ein harter Winter vorüber ist und das Leben sozusagen von Neuem beginnt.

Kurze Frühlingsgedichte

Ein Frühlingsgedicht

Es ist als hätte letzte Nacht
ein Riese einen Wurf gemacht
und über unsre ganze Stadt
ein Blumenfest veranlasst hat.
„Sonne“ heißt er, dieser Riese
und er sorgt auf jeder Wiese
auch dieses Jahr für Frühlingspracht –
hat uns ein Blütenmeer gebracht.

Frühling im Wandel

Früher kam der Frühling später
früher war all’s später neu
dieses Jahr ganz früh schon rät er
„bleibet euren liebsten treu“

es ist auch gut so, enge bande
knüpft man besser früh als spät
trotzdem kommt er zu früh ins lande
ob der märz uns bald schon brät?

Der Lenz

Draußen keimt es an den Ästen
der Aufbruch ist in allen Zweigen
das Jahr befreit sich von den Resten
des Winters, und will es allen zeigen.

Es sprosst und zieht in allen Hecken
die Wärme kriegt sie sämtlich ran
Es ist, als tönts in allen Ecken:
der Lenz ist da, packen wir’s an.

Noch ein Frühlingsgedicht

Wenn’s erstmal nach Gegrilltem duftet,
man gern wieder im Garten schuftet,
wenn die Äste Triebe kriegen,
und auf den Wiesen wieder mähn die Ziegen,
wenn die Sonne Wärme bringt,
und ein jeder Vogel Lieder singt,
wenn die Grillen wieder fideln
und die Primeln wieder primeln:
Wenn die Menschen trällern Tralala,
dann ist wohl der Frühling da.

Kurzes Wendegedicht

Weiche, Winter, weiche!
Mit der Tag- und Nachtgleiche
ist der Frühling da.
Schön, wenn er keine Ende fände,
doch mit der Sommersonnenwende
geht voran das Jahr.

Noch ein Frühlingsgedicht

Wenn’s erstmal nach Gegrilltem duftet,
man gern wieder im Garten schuftet,
wenn die Äste Triebe kriegen,
und auf den Wiesen wieder mähn die Ziegen,
wenn die Sonne Wärme bringt,
und ein jeder Vogel Lieder singt,
wenn die Grillen wieder fideln
und die Primeln wieder primeln:
Wenn die Menschen trällern Tralala,
dann ist wohl der Frühling da.

Allergikergefluche

Verdammte – haaaa
blöde Po— moment
Sekret ist klaaaar
und es rennt …
Zum Taschentuche!
Frühling, wie ich –
Frühling wie ich dich verfluche
haaaaa — b mich
schon gefragt wann’s wieder
loo-hoooo-HOOOOOs geht,
und die Pollen nieder
faaaaaaaaaaaaallen, weht
dann auch der erste Wind
– und diese Ja-ha-ha weht er wie nie –
weiß jedes Ki-, jedes Ki-hihi, jedes Kind –
dass es nun Zeit ist für HATSCHI!!!!!

Noch ein Frühlingsgedicht

Himmel noch immer verhangen
obwohl schon zwei Tage vergangen
der Frühling enttäuscht mich schwer
ich hoffte lange auf deutlich mehr.
Doch da, ein Blitzen!
Ein zuckendes Flitzen!
Ein sanftes Anritzen
der Wolkendecke, seht her!
Nach zwei langen, langen Tagen
sich zwei Sonnstrahlen wagen
vom Himmel hinab
bitte mehr!

Frühlingsbeginn, Betrachter

Ein kleiner Wirbel Wind
spielt mit den noch zarten Knospen
zwei Käfer auf des Baumes Rind
ein Dachs, sie zu verkosten.
Die Knospen knabbert nun ein Reh
ein Specht hackt Rinde, unablässig
und ich, der in Entfernung steh
betrachtet Frühling’s Anfang festlich.

Längere Frühlingsgedichte

Schöner Frühling

Schöner Frühling, komm doch wieder,
bring uns Blüten und die Bienen,
lass dich in unsrem Lande nieder
bring Tulpen, Primeln und Lupinen.

Muss nicht in die Ferne fliegen,
wenn du uns endlich wieder wärmst
muss nicht in Südseesonne liegen
komm Frühling, denn ich mein es ernst.

Spiel uns auf mit Kalamaia,
bring uns Lust und Fröhlichkeit,
sei uns Fest und sei uns Feier
Frühling, nun kommt deine Zeit.

(Ein Parallelgedicht zu „Schöner Frühling“ von Hoffmann von Fallersleben)

Er ist da

Es sprießt
und schießt
und fließt,
man nießt –
der Frühling ist da.

Es streut
und neut
und freut
die Leut –
der Frühling ist da.

Es weckt
und fleckt
und reckt
man neckt –
der Frühling, der ist da.

Der Grünling

Da kommt der junge Frühling
und sagt „nun schaut mal her!
ich bin doch ganz gewiss kein Grünling,
denn ich kann noch mehr!“

Dann fährt er uns gar reichlich auf:
macht Bäum‘ und Wiesen grün,
malt Blütenmeere uns zuhauf,
tut redlich sich bemüh‘n.

Am Ende ist er ganz und gar
erschöpft und auch schon alt.
„Gut, ich übernehm‘ das Jahr“,
sagt Sommer, „und dann wird’s kalt.“

Los geht’s

Der letzte Schnee taut langsam ab
noch feucht und müd‘ sind alle Wiesen
die Pferde gehen noch im Trab
mancheines beginnt schon zu niesen.

Zögerlich hoffen die Äste
dass sich die Anstrengung jetzt lohnt
und dass des Winters letztem Reste
kein Risiko mehr innewohnt.

Ungeduldig auch die Bienen:
Nach letztjährigem Exitus
hoffen die meisten unter ihnen,
dass nun des langen Winters Schluss.

Und dann, als ob ein Bann gebrochen,
klopft sich der Frühling in den Schoß.
Springt auf und sagt „Dann wie besprochen:
Wohlan, Natur, wir legen los.“

Und der Frühling, er wird groß.

Smalltalk über das Wetter mit der Person in die man heimlich verliebt ist

Man reckt sich und streckt sich
man befleckt sich mit Beeren
das Frühjahr könnte doch ständig
und am Liebsten für immer währen.
Na gut, was danach dräut
ist auch nicht so übel:
wenn der Himmel so stark bläut
und es strahlt im Blumenkübel.
Im Prinzip mag ich alle:
Alle Jahreszeiten.
Hoff auch dass ich dir gefalle,
das tät mein Herz weiten.

Schilfgras im Frühjahr

Das Schilfgras ruckelt sich endlich frei.
Der Winter hatte es hart im Griff.
Das Eis lag auf ihm wie Blei.
Die neue Sonne gibt letzten Schliff.
Nun fliegen wieder die Mücken
und Libellen kündigen sich an.
Zwar wird auch der Winter wieder näherrücken –
aber erst spät – ach, erst irgendwann.

Es rappelt

Es rappelt wieder in der Kiste der Jahreszeiten!
Und während der Februar des Winters letzte Kugel schiebt
sich der erste Stieglitz schon verliebt
und der Frühling will sich jetzt ausbreiten.

Das geht nicht völlig ohne Neid!
Das nächste Mal, das nächste Mal,
ach, stöhnt der Winter, ist noch weit!
In der Kiste jetzt kein Platz, welch eine Qual!
Doch jetzt, so gibt er zu, ist Frühlings Zeit.

Und wie der Frühling fröhlich fegt!
Mit lauem Wind die letzten Schneeflocken vom Busch
mit weitem Herz die Hermeline in die Bräune
und wie sich auf alles eine Wärme legt
sprießen mit nem Tusch
die lieben Bäume.

Frühling tischt uns mächtig auf.
Er ist Alleinherrscher in seiner Kiste.
Nur in der Ecke wartet schon der Sommer drauf,
dass die Bienen kommen
die auch er vermisste.

Verdrießlich warten

Noch regnet es, der Himmel grausig,
es ist nicht so, dass jemand lugt
und mir flüstert, streng vertraulich,
dass der Frühling bereits um die Ecke spukt.

Die Moose auf den Dächern weit hinauf –
sie kleben stoisch ewig grünforsch daran fest
es ist nicht so, dass ich ihnen abkauf‘
dass der Himmel sie auf Sonne hoffen lässt.

Meinem Herz und meiner Seele tät es sehr gut
wenn sie sich zwischen Wolken sehen ließe
das gäb für’s neue Jahr mir etwas Mut
eh ich vor Graus und Gräue ganz und gar verdrieße.

immernoch warten auf das frühjahr

lange fäden regnen an den fenstern
ein rennen, wer als erster unten ist
innen drin ein haufen unsicherer menschen
von denen jeder mehr den frühling schon vermisst.
vielleicht kommen ja noch scheine von der sonne
die durch die alte wolkendecke hindurch blitzen
während drinnen immer noch die menschen
hoffnungsfroh doch traurig wartend herumsitzen.
frühling, nun lass dich doch endlich blicken
mach die blumen an, verwöhn mit blauen himmeln
eh wir menschen drin in unsern engen zimmern
unweigerlich bewegungslos verschimmeln.

Perdauz! Das Frühlingsgedicht

Perdauz!
Es knospet!
Oder knospt?
wie sagt man das
egal, die Knospen kommen raus
das ist doch was
eh man verrostet.
Der Frühling also!
Junger Mann, seit immer
mit Cembalo
kommt er, ein Hoffnungsschimmer.
Er war schwer vermisst!
Jetzt knospet‘s
oder knospiert?
wie sagt man man das
egal, hauptsache ist,
dass man nicht länger friert.

Die Kutsche namens Frühling

Eine Kutsche kommt herein:
sie ist grün und mit Blüten geschmückt
gebaut ward sie jünglich und fein
jeder, der sie sieht, ist entzückt.
„Es ist der Frühling!“ ruft ein junger Mann.
„Die Kutsche da, seht doch nur her!“
„Schaut nur, was ich alles kann“
ruft die Kutsche froh bedeutungsschwer.
Dann explodiert sie mit Knallen
und überall rings um sie rum
sieht man bunt Glitzerndes fallen
und das Jahr und die Welt kommt in Schwung.

Frühjahrsmüdigkeit

Hab jedes Jahr im Januar
schon eine Frühjahrsmüdigkeit
die sich gewaschen hat, oh ja.
Ich umarm sie in Verbundenheit.

Vielleicht schaff ich es dieses Mal
sie im November abzustreifen
damit Jahresend’s Besinnlichkeit
es einmal schafft, mich zu begreifen.

Bis dahin häng ich kraftlos rum
zieh mich am Kragen aus dem Bett
und wenn du fragst, was ich so brumm,
na dann lächle ich ganz nett.

Eine Tulpenkultur, rote, lila und gelbe Tulpen in ordentlichen Reihen, im Hintergrund ein paar spazierende Menschen und Berge.
Felder, voll mit Tulpen bunt
in der Ferne spaziert Mensch mit Hund.
Foto von Juan Pablo Mascanfroni auf Unsplash

Kurze Gedichte über den Frühling

Die Gedichte

Gaspedal

Wenn erster Pollen fliegt in meine Nase
ist das für mich wieder Signal:
Bald kommt schon der Osterhase!
der Frühling drückt auf’s Gaspedal.

Kurzer Frühling

Gerad noch Schnee und Eis
Frühling fliegt herein
und schon ist es heiß
Klimawandel, dieses Schwein.

Frühlingslustig

Zwölf Grad, hurra, es ist nun Zeit
sich Winterjacke zu entledigen
zu früh vielleicht für Sommerkleid
doch kurze Hose kann nicht schädigen.
Gut gelaunt nach draußen laufen
erst beim Bahnhof heimlich frieren
sich verschämt nen dünnen Mantel kaufen,
wie wundervoll es ist :
ich frühlinglustig zu genieren.

Frühlingsblüte

Sieh, wie sie sich geniert,
wie sie sich gefühlvoll inszeniert
wie sie behutsam weckt die Lust
der vielen Blicke voll bewusst.
Nach langer Zeit macht sich frei
und voll Verlangen fliegt herbei
die erste Biene, sie zu naschen.
Und auch wir können erhaschen
einen frohen, ersten Blick:
Auf diese Blüte. Welche ein Glück.

Entdeckt

Wenn im März die Primeln primeln
und sich Tulpen aus der Erde friemeln
und die Sonne leis‘ Narzissen weckt:
hast du den Frühling schon entdeckt.

Liebestreiben

Ich glaube kaum was ich dort am Waldesrand seh:
Ein junger Rehbock besteigt königlich ein Reh.
Das Reh lässt es worttatenlos ergehen
der Rehbock blökt etwas dann lässt er sie bald stehen.

Da war vielleicht Liebe bei, wer weiß
Natur erneuert frühlings sich schon je
die Welt, so kann man sagen, ist ein Kreis
und bald schon zeigt sich kugelrund das Reh.

Frühlingsgedichte für Kinder

Endlich wieder draußen spielen ohne kalte Hände, endlich keine Winterjacken, -schals und -mützen mehr. Die Erdbeeren blühen verheißungsvoll in den Feldern und Gärten und manch einer träumt schon vom Sommer.

Auch für Kinder können Frühlingsgedichte etwas Schönes sein, ob in der Grundschule, zuhause oder anderswo. Mehr Kindergedichte finden Sie hier.

Kinderfrühlingsgedichte

Der Süßling

Der Fri-, der Fra, der Frühling!
Er kommt, Hurra, Hurra!
Er ist ein rechter Süßling
und bald schon ist er da!
Das Fro-, das Fru-, das Frühjahr!
Es ist da, Juche, Juche!
Es fliegt die ganze Vogelschar
und hellgrün glänzt der Klee!

Dies ist der Frühling!

Die Älteren, die reden
vom Frühling, der sei toll.
Bisher ist nur ein Regen,
der macht die Flüsse voll.

Das sei normal, sagt meine Oma,
der Frühling nimmt sich Zeit.
Sie riecht wohl schon so ein Aroma,
er sei jetzt nicht mehr weit.

Und da tatsächlich: Etwas blüht,
die Bäume werden grün.
Die Mittagssonne sachte glüht
und Oma lächelt kühn.

„Dies ist der Frühling“, sagt sie dann,
„er ist ein froher Bot!“
Dann holt sie Opa, ihren Mann,
und tanzt beim Abendbrot.

Die Verwandlung

Das Grün so hell, es ist ein Fest,
ganz so, als bestünde es aus Weiß.
Darauf, möglichst unauffällig leis
sich eine Raupe niederlässt.

Die Raupe sitzt auf diesem Blatt
und nagt genüsslich dran herum
sie kaut und schmatzt, ist völlig stumm,
bis sie voll und ganz und gründlich satt.

Wird sich nun an ein Ästlein kleben:
Dort lebt sie dann, fest eingebaut,
bis sie rauskommt, als ein Morgen graut,
um als Schmetterling zu leben.

Die Blumen kommen heraus

Ein Schneeglöckchen traut sich heraus
es sieht to hübsch und mutig aus,
und da kommen auch schon seine Schwestern
so sind es schon viel mehr als gestern.

Jetzt dauert es nicht mehr lange
bis immer mehr Blümchen blühen
sich zusammenfinden zu seiner Schlange
oder sich kreuz und quer versprühen.

Wir können uns zu ihnen bücken,
den ganzen Frühling werden sie stehen,
wir wollen sie nicht alle pflücken
sondern sie in der Natur ansehn.

Frühlingserwachen

Links und recht gähnt es
zwischen uns wähnt es
dass Frühling nun da.
Ringherums streckt’s sich
überall deckt sich
die Blumenblütenschar.
Vielerorts reißt es
mancherorts beißt es
die Augen auf, ja!
Überall weiß man
es ist nicht mehr leis, Mann!
Der Frühling –
der Frühling der ist da.

Pusteblume

Weiße Haare, langer Hals
Pust, pust, puste!
Ob solche Blume wohl jemals
zum Frisöre gehen musste?
Jetzt sind ihr schon die Haare knapp,
Pust, pust, alles weg!
Der Hals noch da, die Fussel ab
ganz nackt, oh je, oh Schreck!

Gedichte über die Frühlingsmonate

Kommen Sie mit dem Gedichtefreund auf eine Reise durch das Ganze Jahr: Hier finden Sie die Frühlingsgedichte: März-, April- und Maigedichte, alle anderen Monate in den entsprechenden Jahreszeiten: Herbstgedichte, Wintergedichte und Sommergedichte. Und lesen Sie doch gerne auch ein paar Blumengedichte 🙂

Märzgedichte

Verwirrter Bauer im März

Im Märzen holt der Bauer
die Ernte schon ins Haus?
er glaubt wohl er sei schlauer
die Ross‘ treibt er nicht raus.

Vielleicht sollt‘ dieser Landwirt
mal in Behandlung gehn
nicht dass er sich noch verirrt
das will doch keiner sehn.

Märzscherz

Ich ging mal ohne Sorgen
am dreißigsten ins Bett
und freute mich auf’s Morgen:
der April würd‘ sicher nett

Am nächsten Tag da fiel ich
aus dem Bette mit dem Haupt
zu Boden ganz manierlich
mir ne dicke Beul‘ gebaut

Ich fragt‘ „April was soll dies?
Wie gehst du mit mir um?
Ich find‘ das wirklich voll mies!
Verkaufst du mich für dumm?“

Da hört ich April lachen,
„hihi, was für ein Scherz!
ich kann da doch nichts machen,
denn heute ist noch März.“

Der Wonnemonat März

Es kommt der frohe Monat März,
und nimmt dich ungefragt zur Brust.
Er drückt dich an sein kühles Herz
und fragt: „Hast du wohl Lust?“

Du willst noch fragen, welcher Art,
da legt er bereits los:
Er springt hinauf im Vollspagat
und gibt dem Leben einen Stoß.

Dann blühen Blumen, grünen Wiesen,
die Bäume schlagen aus.
„Auf einen Liebesakt wie diesen!“
ruft der März, „Was für ein Schmaus!“

Märzterz

Der März macht im Februar Terz.
Er ist ihm nicht recht, das Wetter zu schlecht.
Drum schickt er uns Sonne, es ist eine Wonne:
Der März bringt uns schlicht ganz viel Licht.

Eine Wiese mit bunten Krokussen als Sinnbild für die Frühlingsgedichte.
Auch in Ungarn blüht der Krokus
das Eichhörnchen nennt man dort Mókus.
Foto von Cole Marshall auf Unsplash

Herbstkorn, Wintergetreide

Wenn im Märzen der Bauer
das Herbstkorn aussät
dann ist er kein Schlauer,
dann ist er zu spät.

Aprilgedichte

Aprilwetter

Das Aprilwetter, das Aprilwetter
es schlägt schon wieder Kapriolen
kaum hängen wir die Wäsche auf
müssen wir sie wieder reinholen.

Das Aprilwetter, das Aprilwetter
bringt mich um den Verstand
gerad eben schien die Sonne noch
jetzt schneit es recht markant.

Das Aprilwetter, das Aprilwetter
es bringt uns trotzdem Segen:
Jeder bekommt das was er mag
Schnee, Sonne, Blitz und Regen.

Aprilgeräusche

Alle sind nun sehr geschäftig
schwirren, fliegen, schweben rum
die Wiesen duften extrakräftig
die Knospen grün, die Blüten jung.

Dies ist die Zeit des großen Machens,
man muss bestäuben, trinken, schinden,
es ist die Zeit des Sonnenlachens,
und mancher muss Gefährten finden.

Wir hören uns das freudig an,
denn ab sofort ist’s nicht mehr still,
es weiß jederfrau und jedermann:
Die Welt brummt und summt, es ist April.

Aprilwetter

Macht eigentlich dieser April
wirklich nur das was er will?
Vielleicht ja will er gerne
klar sein, für die Sterne,
vielleicht möchte er heiß sein,
vielleicht möchte er Eis sein,
vielleicht will er die Blätter bunt
und wochenlangen Regen und
Sturm und Donner oder Hagel,
vielleicht will er auch einen Nagel
treiben in die größte Hitze –
vielleicht will er nur, dass ich schwitze.
Vielleicht will er mal dies, mal das
vielleicht will er nur seinen Spaß?
Vielleicht kann er sich nicht entscheiden,
will in Wirklichkeit jedoch vermeiden,
dass man von ihm glauben will:
Er macht nur was er will, dieser April.
Vielleicht scheint das nur deshalb so,
weil der April einfach nicht froh,
mit einer Wetterart.
Vielleicht ist das für ihn ganz hart.
Vielleicht es für ihn hilfreich ist,
wenn wir sagen: Bleib wie du bist!
Kannst dir gern Bestes von allen holen –
mach ruhig weiter deine Kapriolen.

Frühling auf dem Land

Wie immer im April
fliegt ein erster Duft
durch warme Luft
von einem Grill.

Der Nachbar kann nicht warten
das Fleisch muss drauf
dann isst er’s auf
in seinem Garten.

Ich weise ihn drauf hin
er soll mehr Gemüse essen
er findet das vermessen
und haut mich auf’s Kinn.

So geht mal wieder los
der Frühling auf dem Land.
Dafür ist es bekannt
und schnell wächst das Moos.

susi

erster vierter, susis zeit
geht über tische und bänke
kriegt kinder, hab mich gefreut
denke oft an alte schwänke
dies ist nun kein frühlingsgedicht
dies ist auch eher privat
doch das störte susi nicht
da ist sie nicht zart
susi lebt zu weit fort
aber auch nicht aus der welt
schön, dass, trotz andrem Ort
das immer noch hält

Kleiner Wunsch zum Frühjahr

Mögen Tulpen und Narzissen
dir Freude bringen und auch Glück
und dich mit astreinem Gewissen
dem Sommer näherbringen – ein Stück!

Dass dir auch blüh’n die Haselnüsse
und alles sich toll präsentiert
dass du tausend bunte Küsse
Kroküsse! Kassierst.

Möge das Frühjahr dir gefallen
und dir manches Grinsen schenken,
und wisse, wenn die Vögel schallen
werd ich auch an dich denken.

Einige rote Tulpen in Nahaufnahme
Rot leuchtet uns die Tulpe hier
Frühling ist da, das merken wir.
Foto von Claude Laprise auf Unsplash

Noch mehr Frühlingsgedichte: Maigedichte

Falls Sie an dieser Stelle ein sehr berühmtes Gedicht vermissen – vielleicht suchen Sie ja Goethes „Maifest“ oder auch „Mailied“ genannt, das sicher nach Heines „Er ist’s“ an zweiter Stelle der berühmten Frühlingsgedichte steht, und wahrscheinlich ganz oben bei denjenigen, die den Mai an sich thematisieren.

Ein Maigedicht

Die Grillen stimmen ihre Geige
Ein Käfer lebt und stirbt gleich wieder
ob Blüten neigen sich die Zweige
die Vögel singen Paarungslieder.

Die Glöckchen recken ihre Hälse
Die Menschen rennen um den Baum
Im Flussbett hüpfen stolz die Welse
Ein jeder träumt den Sommertraum.

An jedem Teiche quakt ein Lurch
Der Rehbock wetzt sich das Geweih
Die Sonne lugt durch’s Fenster durch
all das passiert im Monat Mai.

Maikäfer

bsssssssssssst“ – brummt er
und wer?
der maikäf-er

braust von hier nach da und dort
und, als wär es ihm ein sport:
fliegt er fort

bsssssssssssst“ – hört man
und irgendwann
nur noch schwer –
und dann nicht mehr.

der maikäf-er.

Der Tag ohne Arbeit

Es ist der Tag der Arbeit!
Drum legt sie endlich nieder!
Nur eine kurze Pause
dann kommt die Arbeit wieder!

Legt sie noch viel länger ab!
Das meiste ist doch Quatsch!
Die Welt ist nicht mehr Paradies
Konsum macht sie zu Matsch!

Geht in eure Gärten!
Jätet dort Unkraut!
Nehmt nur noch was ihr wirklich braucht
damit ihr die Erde nicht versaut!

Kündigt eure Stellen!
Oder reduziert wenigstens was.
Schmeißt kein Geld mehr in den Rachen
der Unternehmen, nur für Spaß!

Es ist der erste Mai!
Drum legt die Arbeit nieder!
Weniger Arbeit tut der Erde gut,
drum singt nicht ihre Lieder!

Dieses Gedicht ist aus der Sicht eines globalisierungskritischen Konsumververweigerers geschrieben und beschreibt nicht unbedingt die Meinung des Verfassers.

Alles neu

Wenn es stimmt, dass der liebe Mai
alles neu macht, kann er dann
auch mein Herz neu starten,
irgendwann?

Denn im letzten Jahr wurd es zerrissen
nicht wörtlich, sondern metaphorisch
seitdem geht es mir echt besch***
oder ist das illusorisch?

Vielleicht kann der Mai zumindest helfen
mein Herz mal richtig auszuschütteln
bei der Gelegenheit auch gleich mein Hirn
endlich wieder wachzurütteln.

Tanz in den Mai

Jubel, Trubel und Juchei:
Es ist wieder Tanz in Mai!
Und wir tanzen um den Maibaum
und wir schlürfen etwas Bierschaum
und wir flirten mit den Frauen
eh ihre Männer uns verhauen
und wir schunkeln alle artig
und die Mädchen sind so zart, ich
drehe mich auch immer schneller
die Nacht, sie wird schon langsam heller
und der Alkohol, der böse Geist
wie er mich in den Kopfe beißt
und ich will aber noch feiern
und dann muss ich aber reiern
und meine Frau bringt mich ins Bett
und sie ist immer lieb und nett
und sie meint „mit dir gestörtem
bin ich gern zusammen, trotz Flirten
aber Mann, du lieber Mann,
du musst wissen doch, man kann
in deinem Alter nicht mehr lange
so lange tanzen Wang‘ an Wange“
und dann nimmt sie mich in die Zange
und dann wird mir Angst und Bange
und ich beschließe, dass ganz bald
ich bin für diesen Scheiß zu alt
und dann doch im nächsten Jahr
wenn der Maibaum wieder da
tanze ich die ganze Nacht
ich habe jetzt schon wieder Schmacht.

Ein letztes Frühlingsgedicht

Und irgendwann
wenn die erste Kirsche prangt
und die letzte Tulpe längst verblüht
und die Sonne heißer glüht
und Helios seinen Ruhm verlangt
dann ist der Frühling unbemerkt vergangen.
Und unsere goldbenetzten Wangen
vergessen schon, wie sehr er schuf.
Nurmehr ein ferner Ruf
der Winter.
Doch der wird wieder kommen:
Ein paar Wochen nur die Hitze
ein paar Monate Geschwitze,
dann Wind,
und Wetter
und geschwind
wieder der kalte Atem.
Und wir warten.
Und hoffen dann:
Auf ihn.
Auf irgendwann.

Ein allerletztes Frühlingsgedicht

Da geben sie sich die Hand
nicken sich wissend zu
der neue in Sandalen
der alte noch in Schuh‘.

„Sieht gut aus, was du hinterlässt,“
sagt der neue, ohne Schmäh,
„ich find‘, es war ein guter Test,
aber jetzt reicht’s mit spätem Schnee.“

„War nur ein Spaß, für all die Leute,“
sagt der Alte, ohne Scham,
„doch du übernimmst ab heute,
ich weiß, nun wird es warm.“

Noch einmal schauen sie sich an
dann der Alte legt sich nieder
der Sommer zeigt nun, was er kann
und die Welt gerät in Fieber.