Bei diesen Halloweengedichten guzt grausig der Golz! (Wer das nicht kennt: Gruselett von Christian Morgenstern).
Zu Halloween haben Monstergedichte Konjunktur â Gedichte von Vampiren, Mumien, Hexen, Geistern und Ghoulen, fĂŒr Kinder, aber auch fĂŒr Partys von Erwachsenen und Heranwachsenden. Ohne ein Halloweengedicht kommt man da nicht aus!
Achtung:
Einige der Gedichte hier sind nicht fĂŒr Kinder bestimmt! DafĂŒr sind sie wohl zu gruselig. Also bitte nur fĂŒr Erwachsene, und die Kinder-Halloweengedichte mĂŒssen dann natĂŒrlich erst von den anderen isoliert werden, ehe (Ă€ltere) Kinder sie sehen dĂŒrfen.
Umrahmt werden Halloweengedichte natĂŒrlich am Besten von allgemeinen Herbstgedichten.
Allgemeine Halloweengedichte
Schrecken Sie nicht, schaudern Sie gern â in diesen Halloweengedichten geht es um den Festtag an sich, sowie Gedichte, die sich keiner speziellen Kategorie zuordnen lieĂen. Auf gehtâs in die Nacht!
Es ist soweit
Wenn Ghoule trotten schaurig durch Alleen
und Vampire schweben durch die StraĂen
Wenn Zombieopfer traurig flehen
und faule Leichen Kinder bespaĂen.
Wenn Monster durch die StÀdte ziehen
dann ist es wieder Halloween.
Halloweengedicht
Vampire fliegen heute durch die Gassen,
die Zombies schlurfen scheel von Haus zu Haus!
Ungeheuer strömen heut in Massen
und so manches erntet neidvollen Applaus.
Wie kann es sein, dass die Menschen dies gutheiĂen?
Sind Sie nicht Àngstlich, verkriechen sie sich nicht?
Sie schĂŒtzen sich, in dem sie SĂŒĂes schmeiĂen
denn dies ist nur ein kleines Halloweengedicht.
Auf die andere Seite!
Schrecke nicht, den Forst dort zu durchqueren!
Auf keinen Fall jedoch drehe dich dort um:
und kannst eines kribbelnden GefĂŒhls dich nicht erwehren,
im Nacken, bleib doch nicht stehn, und bleibe stumm.
Denn etwas lauert leise zwischen all den BĂ€umen,
das nur jetzt sich dieser Tage dort versteckt â
etwas, schlimmer, als in deinen fĂŒrchterlichsten TrĂ€umen,
das selbst den gröĂten aller Helden schaurig schreckt.
Es ist nur heute, an Halloween, dass sie dort harren,
und vielleicht denkst du nun âDann geh ich halt nicht hin!â
Doch hörst du schon das Scharren und das Knarren?
Das sind sie, denn sie lauern nicht nur drin.
Drum eile nun durch diese alten Haine!
Auf der andren Seite bist du dann in Sicherheit.
Dreh dich nicht um, und sie lassen dich alleine â
tu es doch: dann gehst du in das Leid.
Der Ort
Kennst du den Ort wo ein Mord
und jede erdenkliche Gefahr schon geschah?
Der Ort wo sich die Fichten verdichten
wo sich unter Eichen unzÀhlige Leichen
untoter Insekten versteckten?
Wo in die Moore naive Tore
blind hineintrotteten und modrig verrotteten?
Wo ledrige Zotten gewaltiger Motten
gruselig flattern, AtemzĂŒge rattern
von lebenden Mumien zwischen pechschwarzen Petunien
und FledermÀuse in ihrem GehÀuse
fĂŒrchterlich buhen und Eulen schuhuhen
und Tote nicht ruhen und in blutigen Schuhen
die NÀchte durchstöhnen und schauderhaft tönen?
Und kennst du das Gespenst, das dort ist zuhaus?
Das dich kitzeln tÀte, wenn es HÀnde nur hÀtt?
Sein Name ist Klaus.
Und es ist ganz nett.
Das Hotel
Willkommen im schlechtesten Hotel der Stadt!
Das gar nichts kann, das gar nichts hat.
AuĂer Kellerasseln in der Marmelade
und in jedem Kissen eine Made
Hundehaare auf den Fluren
schaurig scheppern alte Uhren
Schimmel wÀchst im Badezimmer
der Kaffee schmeckt nach Kot, nur schlimmer
die Rezeptionistin ist ganz nett
das Bettzeug dafĂŒr hart wie Brett
von der Decke tropft menschlicher Eiter
und zwei oder drei Zimmer weiter
haust der wahrhaftige Beelzebube
brÀt HotelgÀste in seiner Stube
bei Abreise wird man geköpft
das Blut wird einem abgeschöpft
man geht nach Hause, blutleer, matt
willkommen im schlechtesten Hotel der Stadt.
Halloweengedichte fĂŒr Kinder
Auch Kinder feiern Halloween, gerne bewaffnet mit groĂen SĂ€cken, groĂĂ€ugig hoffend auf reiche Beute an den HaustĂŒren des Landes. In manchen Regionen kommen inzwischen sogar mehr Kinder Ende Oktober herum als Anfang November zum Martinssingen.
Vielleicht wird es ja irgendwann Sitte, dass dann nicht nur âSĂŒĂes, sonst gibtâs Saures!â gerufen, sondern ein schönes Halloweengedicht aufgesagt wird. Etwas MĂŒhe soll doch sein!
Mordrian
Buh! Buh! Hier ruft das Schlossgespenst
es kreischt und zetert, huht und buht
und weil du es noch gar nicht kennst
zieht es dir zum GruĂe seinen Hut.
âIch bin der alte Mordrianâ, verbeugt es sich vor dir,
âbin ĂŒber tausend Jahre alt â naja, eintausend und vier.
Ich erschrecke dich, wenn du mich lÀsst
und jage dich nach Haus!
Dies wĂ€re mir ein groĂes Fest
wenn du vor mir fortbraust.â
Und Mordrian das Schlossgespenst baut sich drohend auf:
Da fÀllt dir auf, dass es nur ist so klein wie eine Maus.
Noch einmal ruftâs âHau ab von hier, Haha, huhu und buh!â
Dann lÀuft es mit dem Kopf voran gegen deinen Schuh.
âDu bist zu kleinâ, sagst du ihm dann, und nimmst es auf die Hand.
âDu bist zu kurz, und auch zu sĂŒĂ, kannst keine Ăngste in mir wecken!â
Du kannst höchstens am Waldesrand
die MĂŒcken leicht erschrecken.
Da weinte laut der Mordrian und schluchzte voller Trauer
da packte dich das Mitleid, setzt ihn zurĂŒck auf seine Mauer.
Du sagst âNa gut, dann renn ich halt, Obacht, ihr lieben Leut!â
Du tatst als ob du Àngstlich wÀrst, das Gespenst war höchst erfreut.
HĂ€usertroll und Monstermaus
Etwas schreit ganz unheilvoll
aus dem Fenster raus.
Ist es ein fieser HĂ€usertroll
oder eine Monstermaus?
Wir gehen rein und sehen nach
was da so brĂŒllt und schreit,
es tönt wohl so vom unterm Dach
hinauf mit uns, mit Schneid!
Und da tatsÀchlich, ganz weit oben
da sitzt ein HĂ€usertroll!
Er weint und brĂŒllt, ihm ist zum toben
was hegt er fĂŒr nen Groll?
âEi, HĂ€usertrollâ, das fragen wir,
âwas ist denn bloĂ geschehen?â
âHabt dennâ, schluchzt er, âhabt denn ihr
die Monstermaus gesehen?â
Sie ist mein Freund, mein allerbester,
und jetzt ist sie verschwunden!
Sie spielt mit mir im Schreiorchester,
wir sind ganz eng verbunden!â
Wir versprechen hoch und etwas heilig
dass wir ihm helfen suchen â
und gehen raus, durchaus auch eilig,
da hören wir wen fluchen.
âWo ist denn bloĂ der SchlĂŒssel jetzt?â
ruft da piepsend eine Stimme.
Wer ist es, der da schimpfend Àtzt,
und FlĂŒche ausstöĂt, (schlimme)?
Die Monstermaus istâs, ist doch klar,
hat im Bad sich eingesperrt!
WeiĂ nicht, wo der SchlĂŒssel war,
nun hatâs sich aufgeklĂ€rt.
Wir helfen ihr zur TĂŒr heraus,
sie bedankt sich froh!
âWo ist mein Freund?â, fragt Monstermaus,
âwo ist er, sagt schon, wo?â
Wir zeigen ihr, wo lang es geht,
die Maus rennt gleich hinauf,
bis zu uns ein frohes Jauchzen weht,
und Jubelschrei zuhauf.
So fand der Troll die Monstermaus,
wir halfen ihm dabei.
Damit ist die Geschichte aus,
wir sagen TschĂŒss, bye-bye!
Halloweengedichte fĂŒr Erwachsene
Hier finden Sie (zugegeben: Eher lustige als schaurige) Halloweengedichte fĂŒr Erwachsene. Lesen Sie mal rein!
Das schaurigste Monster
Schaurig schaudert es die Schlange
Boris Karloff wird es bange
grausig gruseltâs auch den Ghoul
der Rattenkönig rutscht vom Stuhl.
Mutig murrt erst noch die Mumie
doch kauert dann hinter Petunie
Àngstlich Àchzt der Echsenmeister
garstig grĂŒn werden die Geister.
Alle Monster und Monstretten
verstecken sich in ihren Betten
das Gespenst weint Ă€ngstlich âBuhuhuâ â
denn in den Monsterraum trittst du.
Dracooler â ein Vampirgedicht
Irgendwo in Transilvanien
wohnt ein cooler Dude.
Fliegt schneller als Kanarien-
vögel und trinkt Blut.
Sein Name ist Graf von Dracooler,
sein Spitzname ist âChilleâ â
im Monsterland ist er der Ruler
trÀgt selbst am Tage Sonnenbrille.
Der coolste Graf der Galaxie,
(sein Vater war schon fresh),
er fÀhrt nen fetten SUV
sein Haustier ist das Monster von Loch Ness.
Er will dich gerne kennenlernen,
das wird er doch wohl dĂŒrfen?
Dann nimmt er dich mit zu den Sternen:
dort kann er dich ausschlĂŒrfen.
Gespenster-Gedichte
Was hör ich leise dort vom Fenster?
Ein Gedicht ĂŒber Gespenster! (Oder zwei. Oder mehrere.)
Kunigunde, das tödlichste Gespenst
In einem uralten GemÀuer
dunkel, eisig, brennt kein Feuer,
packt dich, wenn du nicht fortrennst,
ein Gespenst.
Das Gespenst heiĂt Kunigunde,
ein weiĂes Laken, voller Blut!
Jeden Tag zur Mittnachts-Stunde
kommt sie raus und buht.
Sie schreit und tobt und schwebt herum
des Teufels irdisch Aufgebot!
Sich ihr zu nĂ€hern, braucht viel Mumm â
Wenn sie dich kriegt, dann bist du tot.
Zumindest glaubt das Kunigunde:
Denn seit als Gespenst sie umherschwirrt
hat sich in das Schloss im Grunde
niemand mehr hineinverirrt.
So bleibt dieser Geist seit langem zahm:
Schaut TV und schrubbt den Sarg,
macht kaum noch Gespensterkram
langweilt sich den ganzen Tag.
Vielleicht kannst du ja mal zu Kunigunde
du dĂŒrftest halt den Tod nicht scheuen.
Du wĂ€rest dann ihr erster Kunde â
sie tÀt es sicher herrlich freuen.
Gespenster
In diesem Heim wohnen Gespenster,
sieh dich vor, sonst kommen sie raus!
Sie hocken direkt hinterm Fenster
und bespuken bösâ das schaurigâ Haus.
Eines entstand infolge von Mord,
ein andres erlag schlimmen Seuchen,
eins war ein KapitĂ€n, er ging ĂŒber Bord
ihnen einig ist: Sie wollân dich meucheln!
Sie haben Messer, Scheren und Skalpelle
damit schneiden sie dich tot!
Oder sie erschrecken dich, dass du auf der Stelle
umfÀllst, und dann mahln sie dich zu Schrot.
Drum sag ich dir, ganz ungelogen:
Wenn dir dein Leben lieb ist, halt dich fern!
Mach um dieses Haus einen groĂen Bogen
sonst kennen wir bald alle dein GedÀrm!
Hexengedichte
Zum Abschluss noch ein paar Gedichte ĂŒber die Damen, die zur Walpurgisnacht durch die LĂŒfte sausen. ErwĂ€gen Sie selbst, ob diese auch fĂŒr Kinder geeignet sind â Ă€ltere kommen damit sicher klar. Ansonsten eignet sich vielleicht ein lustiger Zauberlehrling dafĂŒr đ
Ein Hexengedicht
ERSCHRECK DICH NICHT!
Dies ist ein Hexengedicht.
Die erste hext: âSimsala-rinden!
Ich lasse dich verschwinden!â
Bist du schon verschwunden?
Es hat dich wer gefunden.
Es ist die zweite Hex! Sie hext:
âSimsala-bimsala Vase und Hund!
Dir sollen wachsen Nase und Mund!â
FĂŒhl doch mal in dein Gesicht
spĂŒrst du Nasâ und Mund dort nicht?
Die dritte Hexe hext: âSimsala-Strauch!
Ich hexe dir ein Loch in den Bauch!â
Ist dies ein MĂ€rchen, gar eine Fabel?
Oder was ist das am Bauch fĂŒr ein Nabel?
Die letzte Hexe kommt, sie hext:
âIch hab vergessen meinen Text.
Ich sag nur Simsala-bimsala-schwimmsala-BĂ€nde,
dies Hexengedicht ist nun zu Ende!â
Die letzte Hexe hext ganz echt:
Denn sie hat Recht.
Noch ein Hexengedicht
Zur Walpurgisnacht sieht man sie fliegen
zum Blocksberg, wo sie fluchend kreischen,
um dort zu opfern viele Schafe und auch Ziegen
und sich durchaus auch gegenseitig zu zerfleischen.
Sie tanzen, meistens nackt, um Höllenfeuer,
sie trinken Hexenmet, die liebe lange Nacht,
sie beschwören infernale Ungeheuer
und demonstrieren uns Sterblichen ihre Macht.
Am nÀchsten Tag dann sind sie recht geplÀttet.
Gegen Kater gibtâs bei Hexen noch kein Werk.
Hilft alles nicht, da gehört man rasch gebettet
nĂ€chstes Jahr gehtâs wieder hoch auf den Blocksberg.
Vampir-Gedichte
Was ist das besondere an Vampirgedichten? Man kann sie nicht im Spiegel lesen. Auch nicht im Focus. badumm-tss!
Ein freundlicher Herr
Der Vampir zeigt seine ZĂ€hne,
er lÀchelt, sagt, er sei RumÀne,
man möge ihm doch gern verzeihen;
doch wĂŒrde man sich nun einreihen
in die Gruppe, die da âOpferâ heiĂe:
weil er nun höflich in den Halse beiĂe.
Und er dann mit vollem Munde spricht:
Widerrede gĂ€bâ es nicht.
Dann sinkt man hin, ganz bluteleer,
der Vampir rĂŒlpst laut: âWas will man mehr?â
Zombie-Gedichte
Na klar, es gibt auch Zombie-Gedichte. Wie kann man Halloween ohne ĂŒberstehen? Eben.
Schnelle Zombies, langsame Zombies
Zuhause verstecken nĂŒtztet nix
Omas Leiche ist zu fix
Man sagte immer, Zombies sind
Bleiern langsam, ungeschwind?
Ich stelle fest, als sich mich frisst:
Es kommt drauf an, wie schnell man selber ist.
Ein allerletztes Halloweengedicht
Ich gehe durch die leere Innenstadt
noch etwas trĂŒbe, trĂ€g und matt
habe sehr, sehr lang geschlafen:
Zu lange an der Bar im Hafen
gewesen, deshalb jetzt erst wach.
Schlendre durch die Stadt, und denke nach.
Da kommt mir doch ein Mensch entgegen
der wackelt rum, scheint auch zu hegen
Restalkohol, denn tut auch stöhnen
mein Kopf! TÀt er doch nicht so dröhnen,
der Mann streckt seine Arme zu mir hin
ein GlĂŒck, dass ich gelenkig bin.
âMeine Fresseâ, sag ich, weiche aus
âdu warst gestern zu lange drauĂ-
*hicks* -en, geh heim und leg dich nieder,
und am Abend sauf halt wiederâ,
Ich tippe mir an meine Stirne
da stöhnt der Mann leise âGehirne!â
âGehirne?â, frag ich, und muss lachen
âja du solltest dir Gedanken machen
wieviel du dir davon wegsÀufst,
wenn du stĂ€ndig in die Kneipe lĂ€ufstâ
ich lach nochmal und gehe weiter
der Tag beginnt auffÀllig heiter.
Insgesamt ist wenig los,
dabei ist diese Stadt recht groĂ,
es ist zwar Sonntag, aber ja â
es sind sehr wenig Menschen da.
Ich sehâ mich um, da liegen drei,
auf dem Boden, und â Au wei!
Sie haben keine Köpfe mehr.
Da fÀllt mir Heiterkeit doch schwer
mir wurde schlecht, das muss ich sagen,
und ich rief âHilfe, Krankenwagen!â
Doch jetzt erst wurde mir so klar
dass da auch ĂŒberhaupt kein Auto war.
Kein StraĂenlĂ€rm, auch kein Geplauder
da hör ichâs wieder stöhnen, diesmal deutlich lauter
zwei Bubâ in Pantinen und auch eine Dirne,
sie rufen: âGehirne, Gehirne, Gehirne, Gehirne!â
Ein ganze Horde Menschen, von den jeder scheel schaut
hat sich um mich im Kreis aufgebaut.
Nun erst wird mir klar: Das sind wohl Untote,
und wÀhrend ich noch meinen Fluchtweg auslote
stĂŒrzen sie auf mich, ganz ohne Annonce,
sie fressen mich auf, und ich hab keine Chance.
Und wer die Moral der Geschichte nicht kennt:
Nicht jeder, der Hirn mag, ist intelligent.
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