Halloweengedichte

Bei diesen Halloweengedichten guzt grausig der Golz! (Wer das nicht kennt: Gruselett von Christian Morgenstern).

Zu Halloween haben Monstergedichte Konjunktur – Gedichte von Vampiren, Mumien, Hexen, Geistern und Ghoulen, fĂŒr Kinder, aber auch fĂŒr Partys von Erwachsenen und Heranwachsenden. Ohne ein Halloweengedicht kommt man da nicht aus!

Achtung:

Einige der Gedichte hier sind nicht fĂŒr Kinder bestimmt! DafĂŒr sind sie wohl zu gruselig. Also bitte nur fĂŒr Erwachsene, und die Kinder-Halloweengedichte mĂŒssen dann natĂŒrlich erst von den anderen isoliert werden, ehe (Ă€ltere) Kinder sie sehen dĂŒrfen.

Ein Gespenst als Sinnbild fĂŒr die Halloweengedichte - eine Person mit Bettlaken ĂŒber dem Körper zwischen DĂŒnen stehend, winkend.
Schon hinter sich das jĂŒngst‘ Gericht,
und nun im Halloweengedicht:
Ein Gespenst.
Foto von Tandem X Visuals auf Unsplash

Umrahmt werden Halloweengedichte natĂŒrlich am Besten von allgemeinen Herbstgedichten.

Allgemeine Halloweengedichte

Schrecken Sie nicht, schaudern Sie gern – in diesen Halloweengedichten geht es um den Festtag an sich, sowie Gedichte, die sich keiner speziellen Kategorie zuordnen ließen. Auf geht’s in die Nacht!

Es ist soweit

Wenn Ghoule trotten schaurig durch Alleen
und Vampire schweben durch die Straßen
Wenn Zombieopfer traurig flehen
und faule Leichen Kinder bespaßen.
Wenn Monster durch die StÀdte ziehen
dann ist es wieder Halloween.

Halloweengedicht

Vampire fliegen heute durch die Gassen,
die Zombies schlurfen scheel von Haus zu Haus!
Ungeheuer strömen heut in Massen
und so manches erntet neidvollen Applaus.

Wie kann es sein, dass die Menschen dies gutheißen?
Sind Sie nicht Àngstlich, verkriechen sie sich nicht?
Sie schĂŒtzen sich, in dem sie SĂŒĂŸes schmeißen
denn dies ist nur ein kleines Halloweengedicht.

Auf die andere Seite!

Schrecke nicht, den Forst dort zu durchqueren!
Auf keinen Fall jedoch drehe dich dort um:
und kannst eines kribbelnden GefĂŒhls dich nicht erwehren,
im Nacken, bleib doch nicht stehn, und bleibe stumm.

Denn etwas lauert leise zwischen all den BĂ€umen,
das nur jetzt sich dieser Tage dort versteckt –
etwas, schlimmer, als in deinen fĂŒrchterlichsten TrĂ€umen,
das selbst den grĂ¶ĂŸten aller Helden schaurig schreckt.

Es ist nur heute, an Halloween, dass sie dort harren,
und vielleicht denkst du nun „Dann geh ich halt nicht hin!“
Doch hörst du schon das Scharren und das Knarren?
Das sind sie, denn sie lauern nicht nur drin.

Drum eile nun durch diese alten Haine!
Auf der andren Seite bist du dann in Sicherheit.
Dreh dich nicht um, und sie lassen dich alleine –
tu es doch: dann gehst du in das Leid.

Der Ort

Kennst du den Ort wo ein Mord
und jede erdenkliche Gefahr schon geschah?
Der Ort wo sich die Fichten verdichten
wo sich unter Eichen unzÀhlige Leichen
untoter Insekten versteckten?
Wo in die Moore naive Tore
blind hineintrotteten und modrig verrotteten?
Wo ledrige Zotten gewaltiger Motten
gruselig flattern, AtemzĂŒge rattern
von lebenden Mumien zwischen pechschwarzen Petunien
und FledermÀuse in ihrem GehÀuse
fĂŒrchterlich buhen und Eulen schuhuhen
und Tote nicht ruhen und in blutigen Schuhen
die NÀchte durchstöhnen und schauderhaft tönen?

Und kennst du das Gespenst, das dort ist zuhaus?
Das dich kitzeln tÀte, wenn es HÀnde nur hÀtt?
Sein Name ist Klaus.
Und es ist ganz nett.

Das Hotel

Willkommen im schlechtesten Hotel der Stadt!
Das gar nichts kann, das gar nichts hat.
Außer Kellerasseln in der Marmelade
und in jedem Kissen eine Made
Hundehaare auf den Fluren
schaurig scheppern alte Uhren
Schimmel wÀchst im Badezimmer
der Kaffee schmeckt nach Kot, nur schlimmer
die Rezeptionistin ist ganz nett
das Bettzeug dafĂŒr hart wie Brett
von der Decke tropft menschlicher Eiter
und zwei oder drei Zimmer weiter
haust der wahrhaftige Beelzebube
brÀt HotelgÀste in seiner Stube
bei Abreise wird man geköpft
das Blut wird einem abgeschöpft
man geht nach Hause, blutleer, matt
willkommen im schlechtesten Hotel der Stadt.

Halloweengedichte fĂŒr Kinder

Auch Kinder feiern Halloween, gerne bewaffnet mit großen SĂ€cken, groĂŸĂ€ugig hoffend auf reiche Beute an den HaustĂŒren des Landes. In manchen Regionen kommen inzwischen sogar mehr Kinder Ende Oktober herum als Anfang November zum Martinssingen.

Vielleicht wird es ja irgendwann Sitte, dass dann nicht nur „SĂŒĂŸes, sonst gibt’s Saures!“ gerufen, sondern ein schönes Halloweengedicht aufgesagt wird. Etwas MĂŒhe soll doch sein!

Mordrian

Buh! Buh! Hier ruft das Schlossgespenst
es kreischt und zetert, huht und buht
und weil du es noch gar nicht kennst
zieht es dir zum Gruße seinen Hut.

„Ich bin der alte Mordrian“, verbeugt es sich vor dir,
„bin ĂŒber tausend Jahre alt – naja, eintausend und vier.
Ich erschrecke dich, wenn du mich lÀsst
und jage dich nach Haus!
Dies wĂ€re mir ein großes Fest
wenn du vor mir fortbraust.“

Und Mordrian das Schlossgespenst baut sich drohend auf:
Da fÀllt dir auf, dass es nur ist so klein wie eine Maus.
Noch einmal ruft’s „Hau ab von hier, Haha, huhu und buh!“
Dann lÀuft es mit dem Kopf voran gegen deinen Schuh.

„Du bist zu klein“, sagst du ihm dann, und nimmst es auf die Hand.
„Du bist zu kurz, und auch zu sĂŒĂŸ, kannst keine Ängste in mir wecken!“
Du kannst höchstens am Waldesrand
die MĂŒcken leicht erschrecken.

Da weinte laut der Mordrian und schluchzte voller Trauer
da packte dich das Mitleid, setzt ihn zurĂŒck auf seine Mauer.
Du sagst „Na gut, dann renn ich halt, Obacht, ihr lieben Leut!“
Du tatst als ob du Àngstlich wÀrst, das Gespenst war höchst erfreut.

HĂ€usertroll und Monstermaus

Etwas schreit ganz unheilvoll
aus dem Fenster raus.
Ist es ein fieser HĂ€usertroll
oder eine Monstermaus?

Wir gehen rein und sehen nach
was da so brĂŒllt und schreit,
es tönt wohl so vom unterm Dach
hinauf mit uns, mit Schneid!

Und da tatsÀchlich, ganz weit oben
da sitzt ein HĂ€usertroll!
Er weint und brĂŒllt, ihm ist zum toben
was hegt er fĂŒr nen Groll?

„Ei, HĂ€usertroll“, das fragen wir,
„was ist denn bloß geschehen?“
„Habt denn“, schluchzt er, „habt denn ihr
die Monstermaus gesehen?“

Sie ist mein Freund, mein allerbester,
und jetzt ist sie verschwunden!
Sie spielt mit mir im Schreiorchester,
wir sind ganz eng verbunden!“

Wir versprechen hoch und etwas heilig
dass wir ihm helfen suchen –
und gehen raus, durchaus auch eilig,
da hören wir wen fluchen.

„Wo ist denn bloß der SchlĂŒssel jetzt?“
ruft da piepsend eine Stimme.
Wer ist es, der da schimpfend Àtzt,
und FlĂŒche ausstĂ¶ĂŸt, (schlimme)?

Die Monstermaus ist’s, ist doch klar,
hat im Bad sich eingesperrt!
Weiß nicht, wo der SchlĂŒssel war,
nun hat’s sich aufgeklĂ€rt.

Wir helfen ihr zur TĂŒr heraus,
sie bedankt sich froh!
„Wo ist mein Freund?“, fragt Monstermaus,
„wo ist er, sagt schon, wo?“

Wir zeigen ihr, wo lang es geht,
die Maus rennt gleich hinauf,
bis zu uns ein frohes Jauchzen weht,
und Jubelschrei zuhauf.

So fand der Troll die Monstermaus,
wir halfen ihm dabei.
Damit ist die Geschichte aus,
wir sagen TschĂŒss, bye-bye!

Halloweengedichte fĂŒr Erwachsene

Hier finden Sie (zugegeben: Eher lustige als schaurige) Halloweengedichte fĂŒr Erwachsene. Lesen Sie mal rein!

Das schaurigste Monster

Schaurig schaudert es die Schlange
Boris Karloff wird es bange
grausig gruselt’s auch den Ghoul
der Rattenkönig rutscht vom Stuhl.

Mutig murrt erst noch die Mumie
doch kauert dann hinter Petunie
Àngstlich Àchzt der Echsenmeister
garstig grĂŒn werden die Geister.

Alle Monster und Monstretten
verstecken sich in ihren Betten
das Gespenst weint Ă€ngstlich „Buhuhu“ –
denn in den Monsterraum trittst du.

Dracooler – ein Vampirgedicht

Irgendwo in Transilvanien
wohnt ein cooler Dude.
Fliegt schneller als Kanarien-
vögel und trinkt Blut.

Sein Name ist Graf von Dracooler,
sein Spitzname ist „Chille“ –
im Monsterland ist er der Ruler
trÀgt selbst am Tage Sonnenbrille.

Der coolste Graf der Galaxie,
(sein Vater war schon fresh),
er fÀhrt nen fetten SUV
sein Haustier ist das Monster von Loch Ness.

Er will dich gerne kennenlernen,
das wird er doch wohl dĂŒrfen?
Dann nimmt er dich mit zu den Sternen:
dort kann er dich ausschlĂŒrfen.

Gespenster-Gedichte

Was hör ich leise dort vom Fenster?

Ein Gedicht ĂŒber Gespenster! (Oder zwei. Oder mehrere.)

Kunigunde, das tödlichste Gespenst

In einem uralten GemÀuer
dunkel, eisig, brennt kein Feuer,
packt dich, wenn du nicht fortrennst,
ein Gespenst.

Das Gespenst heißt Kunigunde,
ein weißes Laken, voller Blut!
Jeden Tag zur Mittnachts-Stunde
kommt sie raus und buht.

Sie schreit und tobt und schwebt herum
des Teufels irdisch Aufgebot!
Sich ihr zu nĂ€hern, braucht viel Mumm –
Wenn sie dich kriegt, dann bist du tot.

Zumindest glaubt das Kunigunde:
Denn seit als Gespenst sie umherschwirrt
hat sich in das Schloss im Grunde
niemand mehr hineinverirrt.

So bleibt dieser Geist seit langem zahm:
Schaut TV und schrubbt den Sarg,
macht kaum noch Gespensterkram
langweilt sich den ganzen Tag.

Vielleicht kannst du ja mal zu Kunigunde
du dĂŒrftest halt den Tod nicht scheuen.
Du wĂ€rest dann ihr erster Kunde –
sie tÀt es sicher herrlich freuen.

Gespenster

In diesem Heim wohnen Gespenster,
sieh dich vor, sonst kommen sie raus!
Sie hocken direkt hinterm Fenster
und bespuken bös‘ das schaurig‘ Haus.

Eines entstand infolge von Mord,
ein andres erlag schlimmen Seuchen,
eins war ein KapitĂ€n, er ging ĂŒber Bord
ihnen einig ist: Sie woll’n dich meucheln!

Sie haben Messer, Scheren und Skalpelle
damit schneiden sie dich tot!
Oder sie erschrecken dich, dass du auf der Stelle
umfÀllst, und dann mahln sie dich zu Schrot.

Drum sag ich dir, ganz ungelogen:
Wenn dir dein Leben lieb ist, halt dich fern!
Mach um dieses Haus einen großen Bogen
sonst kennen wir bald alle dein GedÀrm!

Hexengedichte

Zum Abschluss noch ein paar Gedichte ĂŒber die Damen, die zur Walpurgisnacht durch die LĂŒfte sausen. ErwĂ€gen Sie selbst, ob diese auch fĂŒr Kinder geeignet sind – Ă€ltere kommen damit sicher klar. Ansonsten eignet sich vielleicht ein lustiger Zauberlehrling dafĂŒr 🙂

Ein Hexengedicht

ERSCHRECK DICH NICHT!
Dies ist ein Hexengedicht.
Die erste hext: „Simsala-rinden!
Ich lasse dich verschwinden!“
Bist du schon verschwunden?
Es hat dich wer gefunden.
Es ist die zweite Hex! Sie hext:
„Simsala-bimsala Vase und Hund!
Dir sollen wachsen Nase und Mund!“
FĂŒhl doch mal in dein Gesicht
spĂŒrst du Nas‘ und Mund dort nicht?
Die dritte Hexe hext: „Simsala-Strauch!
Ich hexe dir ein Loch in den Bauch!“
Ist dies ein MĂ€rchen, gar eine Fabel?
Oder was ist das am Bauch fĂŒr ein Nabel?
Die letzte Hexe kommt, sie hext:
„Ich hab vergessen meinen Text.
Ich sag nur Simsala-bimsala-schwimmsala-BĂ€nde,
dies Hexengedicht ist nun zu Ende!“
Die letzte Hexe hext ganz echt:
Denn sie hat Recht.

Noch ein Hexengedicht

Zur Walpurgisnacht sieht man sie fliegen
zum Blocksberg, wo sie fluchend kreischen,
um dort zu opfern viele Schafe und auch Ziegen
und sich durchaus auch gegenseitig zu zerfleischen.

Sie tanzen, meistens nackt, um Höllenfeuer,
sie trinken Hexenmet, die liebe lange Nacht,
sie beschwören infernale Ungeheuer
und demonstrieren uns Sterblichen ihre Macht.

Am nÀchsten Tag dann sind sie recht geplÀttet.
Gegen Kater gibt’s bei Hexen noch kein Werk.
Hilft alles nicht, da gehört man rasch gebettet
nĂ€chstes Jahr geht’s wieder hoch auf den Blocksberg.

Vampir-Gedichte

Was ist das besondere an Vampirgedichten? Man kann sie nicht im Spiegel lesen. Auch nicht im Focus. badumm-tss!

Ein freundlicher Herr

Der Vampir zeigt seine ZĂ€hne,
er lÀchelt, sagt, er sei RumÀne,
man möge ihm doch gern verzeihen;
doch wĂŒrde man sich nun einreihen
in die Gruppe, die da „Opfer“ heiße:
weil er nun höflich in den Halse beiße.
Und er dann mit vollem Munde spricht:
Widerrede gĂ€b‘ es nicht.
Dann sinkt man hin, ganz bluteleer,
der Vampir rĂŒlpst laut: „Was will man mehr?“

Zombie-Gedichte

Na klar, es gibt auch Zombie-Gedichte. Wie kann man Halloween ohne ĂŒberstehen? Eben.

Schnelle Zombies, langsame Zombies

Zuhause verstecken nĂŒtztet nix
Omas Leiche ist zu fix
Man sagte immer, Zombies sind
Bleiern langsam, ungeschwind?
Ich stelle fest, als sich mich frisst:
Es kommt drauf an, wie schnell man selber ist.

Das bekannteste Halloweengedicht Deutschlands?
NatĂŒrlich der Erlkönig.

Ein allerletztes Halloweengedicht

Ich gehe durch die leere Innenstadt
noch etwas trĂŒbe, trĂ€g und matt
habe sehr, sehr lang geschlafen:
Zu lange an der Bar im Hafen
gewesen, deshalb jetzt erst wach.
Schlendre durch die Stadt, und denke nach.

Da kommt mir doch ein Mensch entgegen
der wackelt rum, scheint auch zu hegen
Restalkohol, denn tut auch stöhnen
mein Kopf! TÀt er doch nicht so dröhnen,
der Mann streckt seine Arme zu mir hin
ein GlĂŒck, dass ich gelenkig bin.

„Meine Fresse“, sag ich, weiche aus
„du warst gestern zu lange drauß-
*hicks* -en, geh heim und leg dich nieder,
und am Abend sauf halt wieder“,
Ich tippe mir an meine Stirne
da stöhnt der Mann leise „Gehirne!“

„Gehirne?“, frag ich, und muss lachen
„ja du solltest dir Gedanken machen
wieviel du dir davon wegsÀufst,
wenn du stĂ€ndig in die Kneipe lĂ€ufst“
ich lach nochmal und gehe weiter
der Tag beginnt auffÀllig heiter.

Insgesamt ist wenig los,
dabei ist diese Stadt recht groß,
es ist zwar Sonntag, aber ja –
es sind sehr wenig Menschen da.
Ich seh‘ mich um, da liegen drei,
auf dem Boden, und – Au wei!

Sie haben keine Köpfe mehr.
Da fÀllt mir Heiterkeit doch schwer
mir wurde schlecht, das muss ich sagen,
und ich rief „Hilfe, Krankenwagen!“
Doch jetzt erst wurde mir so klar
dass da auch ĂŒberhaupt kein Auto war.

Kein StraßenlĂ€rm, auch kein Geplauder
da hör ich’s wieder stöhnen, diesmal deutlich lauter
zwei Bub‘ in Pantinen und auch eine Dirne,
sie rufen: „Gehirne, Gehirne, Gehirne, Gehirne!“
Ein ganze Horde Menschen, von den jeder scheel schaut
hat sich um mich im Kreis aufgebaut.

Nun erst wird mir klar: Das sind wohl Untote,
und wÀhrend ich noch meinen Fluchtweg auslote
stĂŒrzen sie auf mich, ganz ohne Annonce,
sie fressen mich auf, und ich hab keine Chance.
Und wer die Moral der Geschichte nicht kennt:
Nicht jeder, der Hirn mag, ist intelligent.

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