Hier finden Sie eine wachsende Zahl lustige Gedichte: Ăber dies und jenes, unzusammenhĂ€ngend, frei. Wenn Ihnen eines davon besonders gefĂ€llt, freue ich mich ĂŒber eine Nachricht.

Gewichtige und richtige, nichtige und auch ganz schlichte
hoffentlich meist lustige Gedichte.
Foto von Tim Mossholder auf Unsplash
Sie merken vielleicht, dass hier noch Wachstumsbedarf ist đ Sie werden aber immer wieder neue lustige Gedichte auf dieser Seite finden. Bis dahin gefĂ€llt Ihnen vielleicht auch ein Klassiker der komischen deutschen Dichtkunst: Dunkel wars, der Mond schien helleâŠ
Viel SpaĂ!
Die lustigen Gedichte
Gewichtige Gedichte
Ich schreibe tÀglich lustige Gedichte
ĂŒber deine Mutter zum Beispiel, oder meine Nichte â
nicht jedes davon hat Gewicht.
Und ob sie witzig sind, das weiĂ ich nicht.
Die meisten sind wohl eher nichtig.
Die meisten haben wenig Futter.
Jedoch wenn von allen eins gewichtig:
dann natĂŒrlich das ĂŒber deine Mutter.
Ein Kormoran als Komodowaran
Es war ein Mal ein Kormoran
der verfiel dem blanken Wahn
und bildete sich doch glatt ein
ein Komodowaran zu sein.
Er zĂŒngelte und zischte
und tÀglich betischte
er sich mit ein, zwei Rehen,
doch die blieben niemals stehen.
So bekam er Hunger schlieĂlich
und fĂŒhlte sich extrem verdrieĂlich.
Da sagt ein anderer Kormoran:
âSie dich doch mal selber an!
Du bist kein Komodowaran
Sondern nur ein Kormoran.â
Das glaubte nicht der Kormoran
und ist nach Komodo gefahrn.
Traf dort zwei Komodowarane
die schlossen ihn tief in die Arme
und fraĂen ihn genĂŒsslich auf.
Da kam der Vogel (zu spÀt) drauf,
die Erkenntnis trat ihm ins Gesicht:
Er war wohl doch nur Kormoran,
sonst hÀtten ihm das niemals nicht
seine Artgenossen angetan.
Mehr lustige Tiergedichte.
Lustiges Gedicht ĂŒber eine Bank
Bald steht im Garten diese Bank.
Du kannst sie natĂŒrlich auch woanders hinpacken,
zum Beispiel in einen langen Schrank.
Du kannst sie natĂŒrlich auch zu Feuerholz hacken.
Du kannst sie aber gerne auch behalten
dich darauf niedersetzen, wenn die FĂŒĂe schmerzen,
in die Ferne schauen und die HĂ€nde falten
im Oktober, Mai, gern auch im MĂ€rzen.
So eine Bank, die hÀlt was aus.
Sie möge dir das Gartenleben stets etwas erhellen.
Möge auf dieser Bank, bei deinem Haus,
sich stets ein Freund zu dir gesellen.
Gedicht fĂŒr den Fuchs vom Wolf
Fuchs, du hast die Gans gestohlen
was willst du nur mit ihr?
Was willst du nur mit ihr?
Nimm dir doch lieber ein Fohlen
da ist mehr dran fĂŒr dir.
Nimm dir doch lieber ein Fohlen
da bleibt auch was fĂŒr mir.
Rachitis
Das ganze Jahr nur Regen, Schnee.
Sonne (hinter Wolken) sagt: Herrje.
Kind, du brauchst Vitamin D
sonst sind deine Knochen bald PĂŒrree.
GÀhnende HyÀnen
Da vorne gÀhnen
paar HyÀnen
die zu lange stehn.
Bis dann die einen
(meist die Kleinen)
ein zwei Meilen
in die Ferne peilen:
Und da sind zwei Löwen Hilfe Hilfe und sie rennen und rennen und rennen und rennen
bis der Löwen MÀhnen
nicht mehr zu wÀhnen.
Und die HyÀnen gÀhnen.
Gedicht ĂŒber Schuhe und Frauen
Ein Gedicht ĂŒber Schuhe und Frauen?
Das schreib ich nicht, denn bin kein Sexist.
(FĂŒr jeden, der jetzt noch bei mir ist:
Ich versuche mal, zwei Verse zu bauen.
Eine Frau ohne Schuhe, das geht ja nicht,
das wÀr ja, als hÀtte sie auch keine Tasche,
das stĂŒnde ihr ĂŒberaus schlecht zu Gesicht,
das wÀr wie eine Strumpfhose ohne Laufmasche.
Ich merke gerad, es fÀllt mir schwer,
denn MĂ€nner tragen ja auch immer Schuhe.
Das Thema gibt fĂŒr mich nicht viel her
lauft ruhig alle barfuĂ, aber lasst mich in Ruhe.)
Ein Linguist
Ich weiĂ du bist
ein Linguist
allein schon dieses Wort, oh je,
ein Linguist.
So wie ich es sehâ
steckst du im Zwist
mit mir und meiner Zunft
schreist âSilbenmord!â
und âUnvernunftâ
wenn du ein schlechtes Wort endeckst.
Ein ungereiftes, arges
ein burschikoses, karges,
ein Wort, das aus der Gosse stammt
ein Wort, das zu vielen bekannt
schreist âZeterâ
schreist dann âMordioâ
und irgendwo
hier auf dem Klo
kann ich dich ja verstehen.
Dass ein Linguist wie du,
sich traurig fĂŒhlt bei solchem Schmu.
Aber ich freu mich, wenn der Linguist
angepisst.
Ist.
LabsAal
Annas Mann faxt Aal an:
âAal? Aal mag Ananas?â
Aal dann: âAnanas naja. Fasaaaan, mjam mjam.â
Annas Mann: âAnna, Fasan da?â
Anna galant: âJa.â
Anna jagt Fasan.
Fasan: âAaaaaaaah!â
Annas Mann faxt Aal an:
âFasan da, Anna axt Fasan kahl.â
Aal: âBald da als Gast.â
Zack zack, Aal rasant da.
Annas Mann, Anna, Aal: âFasan an Ananas â Labsal!â
Dann Anna ganz kalt: âMann â Aal dran.â
Aal: âAaaaaaah!â
Brennen, Sod
Der Kaffee brennt im Ăsophagus
er hat dem Magen nicht geschmeckt.
Es ist, als ob garstige Walnuss
aus SĂ€ure mir im Halse steckt.
Ich greife rasch zum Antazidum
das sich todesmutig schlucken lÀsst
es rĂŒhrt im Magen, larum, lirum,
Löffelstiel, schon weg die Pest.
Vielleicht sollte ich nÀchstentagens
auf den fĂŒnften Kaffee mal verzichten
zur Freude meines lieben Magens?
Das Antazidum wird es richten.
13.01.2022 â Kuchengedicht
Ich könnte den Kuchen
verfluchen
er zaubert mir soviel Kalorinn
dahin.
Auf den Bauch
und die HĂŒfte auch
und
er ist nicht sehr gesund.
Verdammter Zucker!
Mir geht der Blutdrucker
hinauf
und das ist schlecht.
weil der Kuchen sich erfrecht
mir Kalorinn zuhauf
zu schenken.
Ich muss meinen Konsum mal ĂŒberdenken.
Oder ich werd mich mit nem StĂŒck
SchokoladenkuchenglĂŒck
erstmal ablenken.
Technisch gesehen ein Elfchen
Aha!
Ein Ara!
Ara am Aralsee!
Aber Achtung! Aale! Aaaaaaaale!
Aaaaaaaaaaah!!!
AEIOUĂĂĂ â Oder ein Gedicht darĂŒber, dass es manchmal schwierig ist, einen Reim zu finden
Dieses Gedicht startet mit einem kurzen Satz.
Es erfordert jedoch, dass ich ratzfatz
mich auf meinen allerwertesten Po Setz.
Und wo ich nun auf meinem warmen Platz
mit meinem allerwertesten Hintern fröhlich Sitz
hoffâ ich, dass in meinem lieb Wortschatz
sich befindet das liebliche Wörtchen Sotz.
Doch leider ist die Suche fĂŒr die Katzâ
denn es gibt noch nicht mal das liebliche Wörtchen Sutz.
Auch nicht SĂ€tz und auch nicht Sötz und auch nicht SĂŒtz.
Ich Ă€rger mich und brauch jetzt einen SchnĂŒps.
Kinderschar, besuchend
Zu Besuch, wie wunderbar
bei Freunden: groĂe Kinderschar!
Vier von dort, drei von hier
ein fröhlich-lautes-buntes Wirr
Jungs jagen sich mit Kitzelfinger
verteilen faustend Nasenschwinger
MĂ€dchen wickeln sich die Haare
und bilden dann illustre Paare
haun den Jungens eins auf Maul
streiten sich dann um den Gaul
am Abend spielen alle wieder
und singen Schmuddelkinderlieder
noch mal streiten, dann im Bett:
âKönnâ wir lĂ€nger bleiben? Ist so nett!â
Die Eltern sind halb delirant
ein GlĂŒck: Man noch ein Weinchen fand.
Am nĂ€chsten Tage setztâs sich fort:
Mit etwas GlĂŒck geschieht kein Mord.
Altersringe
Das Alter der Kindes eines Menschen
lĂ€sst sich vorzĂŒglich so abschĂ€tzen:
Man muss elterliche Ringe unterm Auge zÀhlen
und sie reziprok zum Alter setzen.
Als meine Frau mal kein Baklava bekommen konnte
Baklava, ach Baklava
zartschmelzend buttrig, tralala.
Was ficht mich an die ganze Welt
wenn sie mir Baklava bestellt.
Baklava, ach Baklava
pampig sĂŒĂ und wunderbar.
Ich hab nicht Angst und hab nicht Schmerz
wenn Baklava in meinem Herz.
Baklava, ach Baklava
ist heutâ leider nicht lieferbar.
Mir steht der Sinn nach amokieren
kann ich Baklava nicht adorieren.
Baklava, ach Baklava.
Morgen bist du wieder da.
Als ich selber versucht habe Baklava zu backen
Ich back Lava
wird fest
bisschen Honig drauf
so bis es nÀsst.
Schmeckt nach Gestein
wenn es zu hart
noch etwas Butter,
wieder zart.
Bin wohl kein Chef
der Baklava
gut backen kann
das ist schon wahr.
Doch ob aus Lava
ob aus Stein
Baklava, ich bin dein Lover
könnte ohne dich nicht sein.
Kummer des Allergikers im FrĂŒhjahr
Ăchz
KrÀchz
Flöt.
Husthusthust
und Tröt.
Noch mehr Hust
und noch mehr Prust
und Ăchz
und KrÀchz und
Schnief.
Schniefschniefschnief.
Schnief und trief und mief.
Mies, ganz fies,
so Miesfiesmies
HATSCHI â
HATSCHI â
HATSCHI â
so schlimm warâs echt noch nie.
Tomorrow is too still a day
Live every day as if it your last were
why is this so superschwör?
why have i such schĂŒttres hair?
why is my life not einfacher?
âsleep can you when you are deadâ
Oh if I only such a Einstellung had âŠ
sometimes think I: I stand myself in the way
But tomorrow is too still a day
Ergonomik
Hatte Maushand und Mausfinger
hab gekauft zwei neue Dinger.
Ergomaus und -tastatur
das Problem ist folgend nur:
Mit dieser ergonomisch Maus
rutsch ich stets auf den Zeilen aus
und mit der verdammten Tastatur
verbuchsle ich die Staben stur.
So wird aus Zeppelin ein Aal
und aus Xylophon ein Persipan
zwar ergonomisch, doch ne Qual
neues GerÀt: Kompletter Wahn.
Leixicht
Hui, fliegeflage hui
rirum rarorém (adelaceh):
waua wau, au, weh,
hui, falogefalle phui.
Bekiere mala Xicht
eitĂŒti itimaba
fafalla-falla faba?
imiti-heite: Nicht.
Diesivi au Jubaba
verstohli mussuni
drufick fickficki kni
rabibelo Rhabarber.
Leixicht #2
Nolloma Leixicht?
Muwei, muwei, doflicht.
Adalé, adalé, oh adalé!
WollaĂn, wollein, dirĂ©.
Niemiwiesi wura meit
WaĂawas, illo-lĂĄ.
Wewiesi wagt, boleit:
SprihĂŒ, sprihĂŒ, tata.
Donu allezze Leixicht
li-eh, li-eh nie-maht
Keinie-miné parat
Memöwi mimö: auch nicht.

Lustige Gedichte ĂŒber Schnecken
Suchen Sie wirklich ein lustiges Gedicht ĂŒber Schnecken? Warum? Wollen Sie anecken? MĂŒssen Sie sich hinter einer Schnecke verstecken? Wollen Sie eine weinende Schnecke wecken?
Warum auch immer Sie danach suchen: Hier finden Sie jetzt drei Schneckengedichte, eins aus der Feder des unnachahmlichen Ringelnatz (das irgendwie absurd ist) und zwei vom unbeschreiblichen Gedichtefreund höchstpersönlich.
Ringelnatz: Ăberall
Ăberall ist Wunderland.
Ăberall ist Leben.
Bei meiner Tante im Strumpfenband
Wie irgendwo daneben.
Ăberall ist Dunkelheit.
Kinder werden VĂ€ter.
FĂŒnf Minuten spĂ€ter
Stirbt sich was fĂŒr einige Zeit.
Ăberall ist Ewigkeit.
Wenn du einen Schneck behauchst,
Schrumpft er ins GehÀuse.
Wenn du ihn in Kognak tauchst,
Sieht er weiĂe MĂ€use.
Wenn du einen Schneck behauchst
Ringelnatz tat gut daran
nicht alles zu erklÀren
so kann nicht seine Kognack-Schneck
sich gegen seine Lyrik wehren.
Warum sollte man das bitte tun?
Das ist doch QuÀlerei!
Es sei denn, sie schwamm nur kurz
vielleicht war ihr wohl dabei.
Ganz generell find ichâs nicht super
Schnecken in Alkohol zu tauchen
wenn man ne Schnecke schrecken will
reichtâs â wie er sagt â sie zu behauchen.

(Scrollen Sie einfach weiter nach unten, dann kriegt er das schon hin!)
Foto von Julian auf Unsplash
Schneckstein
âSchneckstein, Schneckstein
alles muss versteckt sein
hinter mir und vorder mir
ich schleime jetzt ganz schnell zu dir!â
Die Schnecke schaut sich suchend um
allein das dauert zwei Stunden
sie dreht sich einmal um sich rum
hat mich noch immer nicht gefunden.
So geht das noch die ganze Nacht
und als ich schon selig drinnen schlaf
hat die Schneckâ kein Auge zugemacht
doch sie sucht weiter â so ein Schaf.
PyrenÀen-Dromedar
Sah
einst ein
Dromédar, es
hieĂ Ilsebill. Stapfte
durch PyrenÀen, ganz
einsam und still. Ich fragte
es sachte, ââwo gehst du
denn hin?ââ Da zucktâs
mit den Schultern,
âânicht dort, wo
ich bin.â
Der vergessliche, erfolglose Fischer
Herr
es ist Zeit,
lass, oh lass es
kommen, all das blendende
und dringende. Und mach, das mir
das Wasser rauscht, auch das, auch das Schlichte.
Verdammt nochmal, ich kenn nicht mehr
all die feinâ Gedichte. Und Fisch
fang ich auch
nichte.

Lustiges Gedicht ĂŒber Gymnastik
Gymnastik ist kein besonders lustiger Sport, oder? Vielleicht macht es Sinn, einige lustige Gedichte zu seinen Ehren zu verfassen, um etwas mehr Humor hineinzubringen. (Oder ist es doch ein spaĂiger Sport? Lassen Sie es mich gerne wissen, die Mail-Adresse finden Sie im Impressum đ
Gymnastik ĂŒber 30
Heute fĂŒhle ich mich sehr gymnastisch
ich start mit einer Rolle in den Tag
vom Bett herunter knall ich ziemlich hart
auf den Boden, nicht gerade fantastisch.
Als nÀchstes hab ich dann einen Hopps getan
vom Schlaf- ins Badezimmer
da duscht jedoch meine Frau immer
ich rutsch auf ner PfĂŒtze auf, Oh Mann.
Auf dem Weg zur Arbeit dreh ich Pirouetten â
fast fÀhrt mich ein Auto um
das wÀre ziemlich dumm
zum GlĂŒck konnt ich mit einem Hechtsprung retten.
Am Schreibtisch trainier ich den Beckenboden
das soll auch Gymnastik sein, das sagt mein Arzt,
bis mein BĂŒrostuhl knarzt â
ich stĂŒrze um und klemme mir die Hoden.
Auf dem Weg nach Hause seh ich eine Stange
an einer Baustelle, fast wie ein Reck
sie ist glatt, ich rutsche weg,
falle hin und beiĂ mir auf die Wange.
Am Abend auf dem Bett bin ich ganz blau
ich versuche noch zwei Kerzen
doch habe dafĂŒr zu viel Schmerzen
Gymnastik ĂŒber 30 ist nicht schlau.

Gestorben vor Schreck:
In dem Haus, wo ich zu Gast
War, im Versteck,
Bewegte sich,
Regte sich
Plötzlich hinter einem Brett
In einem Kasten neben dem Klosett,
Ohne Beinchen,
Stumm, fremd und nett
Ein Meerschweinchen.
Sah mich bange an,
Sah mich lange an,
Sann wohl hin und sann her,
Wagte sich
Dann heran
Und fragte mich:
âWo ist das Meer?â
Ringelnatz, âHeimatloseâ
Ăbrigens: Ein klassisches, etwas bekannteres Gedicht als diese, finden Sie hier: Der Zauberlehrling (Goethe)