Sommergedichte

Sonnenmilch und Sonnenbrand, Freibäder und Baggerseen, warme Sommerregen, lange Schlangen an den Eisdielen – die Liste, worüber Sommergedichte berichten können, ist lang.

Hier finden Sie eine wachsende Zahl von Sommergedichten – meist heiter, mal etwas nachdenklich, mal kurz, mal etwas länger und so bunt wie die Farben des Sommers.

Ein Surfer per Drohne fotografiert auf dem hellblauen Meer.
Reime, reime, bis ich schwitze
von Sommerfreud‘ und Sommerhitze.
Foto von Ishan @seefromthesky auf Unsplash

Die anderen Jahreszeiten finden Sie hier: Wintergedichte, Herbstgedichte, Frühlingsgedichte.

Allgemeine Sommergedichte

Kurze Sommergedichte

Wir starten mit kurzen Sommergedichten. Zum Aufwärmen? Zum Abkühlen? Was Ihnen lieber ist. Wir haben immerhin Freibäder und Regen zu bieten.

Melancholiker im Sommer

Manchmal regnet’s halt den ganzen Tag
es gibt nicht keinen, der das mag.
Das ist umständlich dahergereimt:
für: Ich mag nur manchmal, dass die Sonne scheint.

Am Planschi

Sie haben Melone in ihren Gesichtern kleben
Sie knien am Planschi und leben,
noch einmal springen sie rein.
Und während die Spinnen ihre letzten Netze weben
muss es für sie dies Jahr nicht mehr geben
um glücklich zu sein.

Flieder

In meinem Garten steht ein alter Flieder,
jedes Jahr, im Sommer, putzt er sein Gefieder.
Denn er ist, trotz hohen Alters
der Höhepunkt eines jeden Falters.
Sie fliegen auf ihn, sind völlig betört
und dann, im Herbste, völlig empört
wenn er sich rarmacht, für eine Weile
putzt sich noch einmal raus – hat dabei keine Eile.

Irini – Eine Griechin in Italien

Ich bike nie im Bikini
durch Rimini, durch Rimini.
Denn wie ich für mich das sieh:
Fühl ich mich hie wie Ausstellvieh.
Und sagt mir einer „Mimimi“
dann Tritt in Schritt und gegen’s Knie.
Hihi!

Ehrliches Sommergedicht

Was im Sommer auf mich zutrifft,
doch mich überhaupt nicht stört:
Sonnenbrandgebräunt.
Hirn komplett verdörrt.

Hautkrebsgedicht

Viel Fuß, viel Bein,
viel Arm, viel Bauch.
So muss es sein,
so mag ich’s auch
wenn die Sonne auf mich brennt.
Ein Sonnenbrand ist ganz egal
denn weiß ein jeder, der mich kennt:
Wer schön sein will, der braucht die Qual.
Drum trage ich kein KIeid, kein Hemd
und absorbiere jeden Strahl.

Längere Sommergedichte

Nun wird es länger, länger, wie laue Sommerabende. Es geht um flimmernde Straßen, die Liebe über den Städten und einiges mehr.

Asphaltflimmern

Im Freibad schwirren Kinder wie Mücken,
das gechlorte Wasser dunstet rasch.
Pubertäre zücken Bein und Rücken,
doch in diesem Jahr bleibt der Flirt noch lasch.

Auf dem Rückweg Kirschen an der U-Bahn kaufen,
vorbei rasen an den trockenen Mauern.
Die letzten Meter über Asphaltflimmern laufen,
Ach, könnte der Sommer doch ewig dauern.

Freibad im Jahre 2100

Wie ich nachts um 3 im Freibad sitze
zerplatzt ein Schwimmflügel in der Hitze.

Das Bier verdunstet mir im Glas,
auf der Liegewiese glimmt das Gras.

Mein Hirn wird zu Kartoffelbrei
sogar der Wetterfrosch hat hitzefrei.

Eine Wespe versengt sich am Tisch die Fühler
und fragt „Wann wird’s mal wieder kühler?“

Mein Opa hat’s noch gern gemocht,
das Freibad, das mir die Hoden kocht.

Es ist halt eine hotte Zeit!
Nun die Lehre für die Vergangenheit:

Ob man es „Wandel“ oder „Krise“ nennt –
es ist egal, wenn die Hütte brennt.

Zwei Verliebte auf Dächern

Tausend Lichter löschen
tausend gehen an
ein Teil der Stadt gibt Ruhe
ein Teil erst startet, dann
fällt eine Ruhe über die Straßen.
Unterbrochen von unstetem Krach
Motorenheulen, Plaudertaschen
nur wir
wir liegen rauchend auf dem Dach.
Der Himmel ist orange getaucht
die Sterne blitzen knapp dahinter
den Zigarettendampf in Luft gehaucht
es wirkt, als wär‘ es kalt und Winter.
Unten wogen Menschenmassen
teils auf den Straßen, teils in Daunen
ich möchte deine Hand anfassen
möchte sie spüren, fassen, staunen –
Ich lasse meine Hand bei mir.
Meine Augen und Gedanken.
ich zwinge sie hinweg von dir
spürst du wie die Häuser wanken?
Vier Millionen Menschenträume
die niemand je geträumet hat
vier Millionen Gedankenräume
es ist Sommer in der Stadt.

Glühender Asphalt

Es ist kein außerordentlich weiter Weg
nur zwei, dreihundert Meter bis zum Steg
und dann nur ein Sprung, sich abzukühlen
sich durch’s herrlich frische Wasser wühlen –
jedoch, dazwischen nur Asphalt
der ist, nun ja, nicht sonderlich kalt,
im Gegenteil, es sieht aus, als ob er schmilzt,
er sagt „Komm her, wenn du gern deine Füße grillst“.
Hat der Asphalt mich erst in seinen Fängen
wird er mir die Haut von den Sohlen sengen!
Doch hilft nichts, ich brauch nur ein bisschen Mut
dann endlich hindurch durch die schwarze Glut:
Ich renne und brenne, mein Fuß im Feuer!
Doch für nen Sprung in den See:
Ist mir nichts zu teuer.

Die Silhouette von Palmen und einem Baskettballkorb vor dem Abendhimmel, als Symbolbild für die Sommergedichte.
Untergehende Sonne, immer noch heiß
Zeit für noch ein Wassereis?
Foto von Nick Jio auf Unsplash

Am Abend

Es ist Abend, kurz vor Sommernacht.
Seestraße, entlang der Tram.
Ein Bier in meiner rechten Hand,
das T-Shirt noch was klamm.

Der Weg zu dir, entlang der Plötze
Kinder spieln noch schreiend Ball
das Bier schmeckt fahl, nicht kühl genug
eine Brünette, Brille, drall.

Bin melancholisch diesen Sommer,
nehme alles nur im Schatten wahr
stell die Flasche in die Wiese
raufe mir das warme Haar.

Ich weiß, der Weg ist hoffnungslos.
Ein Typ sieht mich an, er scheint zu lachen,
über diesen hoffnungslosen Pinsel
aber mein Gott, was soll man machen?

Ich liebe dich schon seit dem Winter
du weißt’s vielleicht, bin nicht ganz sicher.
der Abend heute wird nicht helfen
und trotzdem freu ich mich auf dein Gekicher.

Die Sonne nun hinterm Westhafen
verschwindet dort, doch lang noch hell.
Ich will noch nicht mal wirklich mit dir schlafen
ich wünsche mir – trotz Sommer –
einfach nur ein dickres Fell.

Am Westhaften vorbei nach Moabit,
dann nur ein kleiner Weg, ein kleines Stück.
Ich weiß nicht, was du willst, und was du gibst.
Vielleicht hab ich aber einfach etwas Glück.

Ein Sommer-Rondell

Es brutzelt und blitzt
wenn uns der Sommer erhitzt.
Triefend nass sind wir, staubtrocken die Erden.
Es brutzelt und blitzt.
Die Wälder brennen, die Flüsse sterben
die Weltkugel ächzt, stöhnt und schwitzt:
Es brutzelt uns blitzt
wenn uns der Sommer erhitzt.

Kein Sommergedicht

„Bring das Planschbecken raus, lieber Papa!“
Der Papa bringt das Planschbecken raus.
Die Kinder ziehen sich Sturzhelme an
und springen vom hölzernen Gartenhaus.

„Das eskalierte schnell“, denkt da der Vater
„zum Glück ist das Becken zwei Meter tief“
als ein totgeschossner Hase
auf der Sandbank Schlittschuh lief.

„Das ist ja ein Klassiker, modern vermischt!“
ruft der Papa, „und gar kein Sommergedicht“,
er lässt das Wasser aus dem Planschebecken
der Mond schien helle, dunkel war’s nicht.

Gedichte über Sommertage

Sommertaggedicht #1

Ich fühl an manchem Sommertag
obwohl ich’s gar nicht will
dass ich dich doch noch gerne mag
nun Herz, sei endlich still.

Sommertaggedicht #2

Vor dem Fenster stürzt ne Wand
Der Regen ist mir gut bekannt
Das Leben draußen ist wie drin
Es plätschert nur so vor sich hin

Plagesommer

Dieser Sommer, ach!
er ist eine Plage
nie zuvor gab es so viele
garstige Spätsommertage
Schweiß und Schweiß
ein heißer Scheiß
ist dieser Spätsommer, ach ach!
Ich klebe unterm Dach
vierzig tropische Nächte
ein Soor schon am Gemächte
ach wenn, ach wenn nur brächte
der Herbst doch endlich Kühle:
Mach schon Herbst, mach mach!
Beende diese Schwüle.
Dieser Sommer, ach.

Ein Sommerknall

Dieser Sommer kommt mit einem Knall!
Gerad eben war es minus acht,
die Augen zu und wieder aufgemacht:
Schon hat es fünfunddreißig Grad!
Das ist ein ganz besondrer Fall
für Wetterfühl’ge ist es hart
und für Eiszapfen erst recht!
Auch den Handschuhverkäufern
und Schneelangstreckenläufern
geht es schlecht!
Warum kommt der Sommer mit so einem Knall?
Sowas hatten wir noch nie!
Es ist ein besonderer Fall,
drum fahr ich Wasserski.

Lustige Sommergedichte

Lustigkeit liegt natürlich immer im Auge des Betrachters. Aber vielleicht gefällt Ihnen das ein oder andere lustige Sommergedicht ja.

Voyeure

Der Gerüstbauer trägt nur nen Helm
(auch Hos‘ und Schuhe, aber nicht so wichtig)
von der Straße starrt so mancher Schelm
und findet Gerüstbau plötzlich toll und wichtig.

Eine Glocke bimmelt, Wechselschicht –
Der Muskelmann trägt jetzt ein Hemd.
unten grüßt er, mehr auch nicht,
die Passanten nuscheln leicht verklemmt.

Sommergebet eines Zweifelnden

Herr,
falls es dich gibt –
und du irgendwo droben durchs Wolkenmeer fliegst,

Herr,
falls du mich siehst –
und du gerade ein kleines Stück Freizeit genießt,

Herr,
falls du mich hörst – und dich nicht an der winzigen Fürbitte störst,

Herr,
falls du es willst –
Ich hätt‘ jetzt total gern ein eiskaltes Pils!

Amen.

Zu frühe Vorfreude

Wenn jetzt Sommer wär‘
dann sägt‘ ich dreimal Yeah
das wär‘ wirklich supersteil
ich bin schon jetzt sommergeil
das wär total mein Style
doch ich wart noch eine Weil
weil nämlich erst Oktober ist
meine Fresse, bin ich angepisst.

Schlechter Sommer, Terzine

Der Mann da, der Mann da hat mein Eis geklaut!
Er hat es mir aus der Hand gerissen
und ganz frech und überhaupt geraubt!

Mann, dieser Sommer läuft beschissen.
Erst Sonnenbrand, dann Eis gestohlen.
Diesen Sommer werd weiß Gott ich nicht vermissen.

Man hat mir diese Jahreszeit empfohlen
wer war das noch, ich weiß es gar nicht mehr?
Den Hintern könnte ich dem Kerl versohlen!

Ich weiß genau, ging ich ans Meer
würd ich darin dies Jahr ganz jämmerlich ertrinken
dieser Sommer ist zu mir nicht kein bisschen fair.

Dieser Sommer hört nicht auf zu stinken.
Ich weiß nicht was das Jahr noch mit mir macht.
Glücklichsein kann ich mir dieses Jahr abschminken.

Auf die Fresse gibt’s, wenn hier irgendjemand lacht!

Noch eine kurze Sommer-Terzine

Das Eis, oh nein, das Eis:
Es fällt so unendlich langsam zu Boden.
Das Kind, erst schreit es laut, dann leis‘.

Es ist in solchen Episoden,
dass man lernt, Verluste zu ertragen.
Doch Trauer kommt nie aus den Moden:

Auch ich kann schwer dem Eis entsagen.

Gedichte über die Sommermonate

Junigedichte

Der Juni ist der erste Sommermonat – oft hält er nicht was er verspricht, manchmal schießt er über das Ziel hinaus.

Der Juni

Eine Nacht schon durchgeschwitzt
erstes Hitzgewitter blitzt

Nie wird je ein Tag so alt
die nächste Nacht schon wieder kalt

Als Monat zwar nicht ausgegoren
hab doch mein Herz an ihn verloren.

Erste Sommerenttäuschung am 21. Juni

Per Definition ist es wohl Sommerregen
Ich fahr‘ in Badehose Rad.
Muss mich schnell nach haus bewegen
denn es sind nicht mal 15 Grad.

Ein Junikäfer

Es brummt und summt und dann verstummt:
Der Maikäfer, oh Nein!
Da kommt, ein kräftiger Jungspund:
der Junikäfer rein.
Er rumpelt, pumpelt und dann spricht:
Ich bin nicht so bekannt.
Du kennst den Junikäfer nicht?
Du bist doch hirnverbrannt!
Es rumpelt, pumpelt, dann verstummt
Auch der Junikäfer ist hin!
Vor dieser Beleidigung Hintergrund
finde ich das nicht so schlimm.

Kirschbaum (ein Elfchen-Triptychon)

Kirschbaum
Ach, Kirschbaum
Für uns blühe
Sei unser sommerlicher Traum
Mühe.

Kirschbaum
Ach, Kirschbaum
du blühst schon
Zeit vergeht, glaub’s kaum
Lohn.

Kirschbaum
Ach, Kirschbaum
wir naschen dich
halten nicht im Zaum
Fröhlich.

Juligedichte

Der Juli ist schon der „längste“ Monat des Jahres – immerhin hat er den längsten Tag zu bieten. Geht es Ihnen auch so, dass Sie sich im Juli manchmal noch gar nicht so richtig im Sommer angekommen fühlen? Dabei kann es schon richtig heiß zugehen.

Juli, unbeschwert

Kinder schreien in der Ferne
dem Fußball hinterher
bei dem Lärm denk ich mir gerne:
das Leben ist nicht schwer

Ich trete in zwei Bienen,
doch ich denk mir nichts dabei,
ich bin doch viel zufrieden
Dank Gott, es ist Julei.

Der Zenit ist überschritten

Der Sonnenzeit Zenit schon überschritten
wird es in diesen Wochen erst so richtig heiß
die meisten Tage dieses Jahres schon geritten
die Ruf‘ des Herbstes und des Winters sind noch leis.

Noch ganz tief grün sind heute alle Blätter
dass sie bald röten davon woll’n wir noch nichts hör’n
noch schwül und warm ist dieses Monats Wetter
woll’n die Versprechungen des Julis noch nicht stör‘n.

Silhouette einer Person auf einem Hügel, die die untergehende Sonne festzuhalten scheint.
Halt die Sonne fest –
wenn der Herbst dich lässt.
Foto von Selvan B auf Unsplash

Schwitzend

Sitze schwitzend wach
im Juli, denke nach.
Denn neben mir, ach ach,
da liegst du.
Du trägst noch Schuh
du trägst noch Schminke
und deine pinke
Perücke, von heut Nacht.
Und ganz bedacht
decke ich dich zu.
Wenn ich auch schwitze
diese Nacht –
und hier sitze,
diese Nacht,
dann findest du
wenigstens Ruh.
Was hast du, ach,
aus mir gemacht.

Sehnsucht nach dem Juli

Es ist noch nicht mal März
und ich denke schon an dich.
Ich schlöss dich in mein Herz
du bist die Zeit für mich.

Juli, ach mein Juli,
hol mich ab und knuddel mich
halt bereit ’nen leckren Smoothie
bin schon jetzt nach dir durstig.

Augustgedichte

Im August, und in Augustgedichten, brutzelt uns besonders die Sonne auf den Kopf. Packen Sie die Badehose aus, schmieren Sie sich gut mit Sonnenmilch ein und suchen Sie Schatten, wenn es Ihnen zuviel wird.

Sonne scheint, Dichter weint

Die Sonne knallt mir auf den Kopf,
ich hab‘ die Sonnenmilch vergessen.
ich müsst auch dringend auf den Topf,
hab wohl wieder zu viel Eis gegessen.

Augustens Pläne sind famos,
sein Licht kann uns die Seel‘ erhellen.
Doch dies Jahr ist bei mir nichts los,
außer Sonnenbrand und Salmonellen.

Für den letzten Tag im August

Stehende Luft, flimmernde Hitze.
Biergarten Menschen, Welpen an Zitze.
Biene sucht Nektar, Wespe nervt rum.
Schatten verschwunden, Hitze macht dumm.

Du standst da im Garten, zwischen uns Zaun.
Ich rutschte auf Schweiß aus, du bist abgehaun.
Verdammter August, es war doch schon klar!
Komm nicht so schnell wieder! (Nicht vor nächstem Jahr).

Augustgedicht

Die Menschen bewegen sich auffallend langsam,
tun Acht, dass sie sich ja nicht berührn.
Nachbars Lumpi ist auffallend handzahm,
Dass die andern bloß nicht die Schweißnässe spürn!

Die Spinnen keuchen aus dem letzten Loch,
dass sie ja bloß bald Blute zum satttrinken kriege!
Ich lieb‘ den August, ja klar Mann, doch doch,
so gern, dass ich heut noch nach Norwegen fliege.

Noch ein Augustgedicht

Es wird schon hell, die Vögel kreischen,
ich versuche, einen letzten Blick auf deinen Körper zu erheischen.
Doch du bist schon gegangen.
Auf dem Nachttisch ein Stück Papier:
„Was soll ich denn mit so einem wie dir?
du hast nicht mal ein Viertel meines Herzen eingefangen!
Der Sex war okeh,
doch nun ich geh.“
Ich schlafe noch drei Stunden weiter
die Vögel sind noch immer heiter
draußen ist es heiß, als ich aufsteh –
nur mein Bett ist wieder kalt, oh je.

Der dumme August

Du dummer August, du!
Du bist zu heiß, zu kalt,
zu blau, zu grau, zu mau, zu schlau, du du!

Der August ist einer dieser Monate
die nichts richtig machen können
denn die Menschen sind zu unterschiedlich.
Dabei will er doch nur friedlich
ein paar schöne Tage gönnen.

Wenn man genau hinschaut,
dann ist das wohl allen Monaten zueigen
sie können’s nur vergeigen –
Mensch, dummer August, du!

Andere Sommergedichte

Hier noch ein Sammelsurium an anderen Sommergedichten – zunächst finden Sie hier nur die Serie von Spielpatzgedichten.

Spielplatzgedichte

Ach ja, ein Spielplatz. Man kann auch im Winter auf den Spielplatz! Auch wenn es regnet! Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Na gut, na gut, vielleicht wären die Spielplatzgedichte besser bei den Kindergedichten aufgehoben gewesen. Aber sie sind im Sommer entstanden, deshalb stehen sie hier 🙂

Seilbahn

Seilbahn, mach dein Ding!
Trag das Kind und schwing
am Ende hoch und wieder runter.
So bleibt der Sommer kunter-
bunt, und auch dank deiner
Hilfe weint heut keiner.
Und die Kinder sind all‘ froh.
Bis sie landen auf den Po.

Rutsche

Niemand konnt‘ je so schnell flitzen
und gleichzeitig ganz ruhig sitzen.
Seit es dich gibt weiß jedes Kind
was es heißt, extrageschwind
auf dem Po und auf den Füßen
Luftzug richtig zu genießen!
Wer braucht von A nach B ne Kutsche,
wenn er hat ne Spielplatzrutsche.

Wippe

(Dieses Gedicht liest dich besser auf dem PC als auf dem Handy)

„Die Sonne steht
                                               so tief am Himmel
ich will doch
                                               noch nicht gehen
da hinten ist
                                      doch noch Gewimmel
doch ich kann
                                       schon meine Mama sehen.“

„Siehst du auch
                                           schon deine Mama?“
„Ja, och Mama –
                                           kann ich bitte –
nur ein bisschen!
                                           so ein Jammer!“

Beide Kinder                      ab von Wippe.

Schaukel

Schneller, Papa, schneller, schneller!
Am Horizont, da ist der Himmel heller
Schneller, Papa, schneller, schneller!
Mama klackert schon die Teller!
Ich will hier noch nicht runter!
Das Leben ist so kunter-
bunt auf einer Schaukel
ich weiß, ist nur Gegaukel,
doch schneller, Papa, schneller, schneller!
Gleich wächst mir rücklings ein Propeller
doch noch schneller, Papa, immer –
okay, das war zu schnell.
So hoch muss ich nie und nimmer.

Das Drehding

Es drehte so schnell
das Drehding, das Drehding!
Es schien so hell
die Sonne, sie hing
schon nah über dem Horizont
und Marc, oh Marc, du hast gekonnt
das Drehding immer schneller, schneller
gedreht, das Licht wurd‘ immer heller
als ich vor Drehschwindel bewusstlos ward.
Ich fiel zu Boden, ziemlich hart:
das Drehding hat sein Ding getan.
Nächstes Mal werd‘ ich nicht mitfahrn.

Klettergerüst

Erster Schritt geht gut.
Zweiter Schritt geht gut.
Dritter Schritt nur Mut!
Vierter Schritt macht Mut!
Fünfter Schritt ruhig Blut!
Sechster Schritt ruhig Blut!
Sechs Schritte senkrecht hoch
Sechs bleiben immernoch
Siebter Schritt geht gut.
Achter Schritt geht gut.
Neunter Schritt nur Mut!
Zehnter Schritt macht Mut!
Elfter Schritt ruhig Blut!
Zwölfter Schritt ruhig Blut – und —
ganz oben angekommen
Klettergerüst erklommen
bloß nicht runterschauen
Selbstwirksamkeit aufbauen
kurz atmen.
Atmen. Schauen.
Magen kurz entflauen.
Und dann ganz langsam wieder runter
wieder runter wieder runter
wieder runter
wieder runter
runter runter runter
und runter runter runter
und hopps –
Immenser Stolz. Das Leben bunter.